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"Unglaubliche Zustände" am Bauernmarkt in Favoriten

Heute Redaktion
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Jedes Wochenende schicken Leserreporter an "Heute" Bilder von dem Bauernmarkt in Favoriten. "Man hält sich nicht an die Maßnahmen", heißt es.

Immer Ärger mit dem Bauernmarkt in der Leibnizgasse. So scheint es derzeit. Das dritte Wochenende in Folge melden sich "Heute"-Leserreporter, die Zustände am Markt sehen, die für sie zu gefährlich seien. "Der Sicherheitsabstand werde noch immer nicht eingehalten", so ein Marktstandbesitzer, der anonym bleiben will.



Marktstandler: "Die Marktplätze werden verlost, wir bleiben über"


Er fühle sich zudem äußerst ungerecht behandelt. "Wir haben seit 30 Jahren Stände hier in dieser Gasse und jetzt wurden alle Bedingungen geändert, aber leider bringt es gar nichts", so der Gemüse und Obsthändler.

Der Markt in der Leibnizgasse sei die vergangenen Wochen von 64 Ständen auf 32 reduziert worden und schließlich auf nur noch sieben Plätze. "Die Plätze werden am Marktamt in der Früh verlost", erklärt der Händler. Das seien unglaubliche Zustände auch für uns, betont der Standler. Durch die Maßnahmen habe er einen guten Platz verloren und damit seine Stammkunden, beteuert er. Die anderen Marktstandmieter würden dann in andere Gassen ausweichen müssen. "Heute musste ich zum Beispiel in der Senefeldergasse neben einer Mültonne stehen, verkauft habe ich dort so gut wie gar nichts", erklärt er. "Normalerweise verdiene ich am Tag 500 Euro, heute waren es nur 50", erklärt er. Das Marktamt habe eben als Maßnahme gegen die Zustände vor Ort die Standanzahl reduziert und verteile die Stände in anderen Gassen auf. "Der Wettbewerb ist so einfach zerstört, die Kunden hier werden diese Maßnahmen nie verstehen", sagt der Mann verärgert.

Er fordert Gerechtigkeit und die gleichen Möglichkeiten für alle "Marktstandler". Die derzeitigen Zustände seien für ihn nicht erträglich.

Maßnahmen des Marktamts seit drei Wochen

Das Wiener Marktamt habe bereits vor drei Wochen auf Wiens Märkten und den Bauernmärkten Maßnahmen für ein besseres Abstandhalten umgesetzt. Mehr Platz zwischen den Ständen geschaffen, das Personal aufgestockt, die Marktbesucher mit Megafonen auf die Abstandsregeln hingewiesen und beispielsweise am Brunnenmarkt in Ottakring ein Einbahnsystem installiert.

Viktor-Adler-Markt wurde verkleinert

Speziell am Viktor-Adler-Markt in Favoriten hat das Marktamt zwischen den Ständen noch mehr Sicherheitsabstände geschaffen, indem sie die Ständeanzahl reduziert hatten. Weitere Bauernmarkt-Stände werden am Viktor-Adler-Platz in der Senefeldergasse zu finden sein.

Die für Wiens Märkte zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) kündigte per Facebook Live Stream an, dass von nun an Smileys vor den Marktstandln auf den Boden gesprüht werden und somit den Kunden anzeigen, wo diese warten sollen. Am Meidlinger Markt wurden diese temporären Abstandshalter bereits letzte Woche getestet, offenbar war der Erfolg so hoch, das nun auch auf den anderen Märkten in Wien gesprüht wird.

Nach der Ausweitung der Maskenpflicht durch die Bundesregierung ab kommende Woche, empfiehlt das Marktamt, schon ab jetzt auch auf den Märkten Masken zu tragen. Zusätzlich wurde von der Stadt Wien zur Unterstützung der Standler auf Initiative von Bürgermeister Michael Ludwig für April auch die Pachtgebühren erlassen. So wolle man den Standlern entgegenkommen.