Im Sommer stellte eine Serie von 40 Überfällen auf prunkvolle Gräber und Gruften auf Friedhöfen in Wien selbst erfahrene Ermittler vor ein Rätsel, Angehörige wurde angst und bange – wir berichteten. Rund vier Monate nach dem letzten Coup scheinen die skrupellosen Grabräuber erneut die Bundeshauptstadt heimzusuchen.
Am Freidhof Groß-Jedlersdorf (Floridsdorf) wurden am Samstag zwei Gräber geplündert, auch am Wiener Zentralfriedhof wurde nach "Heute"-Infos zugeschlagen. "Es ist furchtbar und es tut doppelt weh", klagt Johann S. (22). "Einerseits dürfte der ganze Schmuck weg sein, andererseits wurde die Totenruhe unserer geliebten Verwandten auf abscheuliche Art und Weise gestört", so der Wiener, der einer alteingesessenen und angesehenen Roma-Familie entstammt.
Die Täter dürften Profis sein, die binnen Minuten und mit modernstem Gerät vorgehen. Große Grabplatten werden mittels Hebelwirkung bewegt und nach den Plünderungen wieder an Ort und Stelle geschoben. "Wir erwarten uns, dass die Polizei hier bald Fortschritte macht. Das ist uns der Staat schuldig", meint der Grabeigentümer, der den entstandenen Schaden zwischen 40.000 und 50.000 Euro schätzt. Die Spurensicherung war bereits vor Ort. Am Donnerstag sollen die Gruften von Ermittlern geöffnet werden, um festzustellen, ob und was genau gestohlen wurde.