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Wieder junger Schwarzer von Polizisten erschossen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

In der US-Stadt St. Louis unweit des von Protesten erschütterten Orts Ferguson haben Polizisten am Dienstag erneut einen Afro-Amerikaner erschossen. Der 23-Jährige habe die Beamten mit einem Messer bedroht, sagte der Polizeichef Sam Dotson bei einer Pressekonferenz. Der Verdächtige habe sich unberechenbar verhalten und die Polizisten aufgefordert, ihn zu erschießen. In Ferguson kam es unterdessen bei Protesten zu mehreren Festnahmen.

haben Polizisten am Dienstag erneut einen Afro-Amerikaner erschossen. Der 23-Jährige habe die Beamten mit einem Messer bedroht, sagte der Polizeichef Sam Dotson bei einer Pressekonferenz. Der Verdächtige habe sich unberechenbar verhalten und die Polizisten aufgefordert, ihn zu erschießen. In Ferguson kam es unterdessen bei Protesten zu mehreren Festnahmen.

Obwohl sie ihn mehrfach ermahnt hätten, das Messer abzulegen, sei er trotzdem weiter auf sie zugekommen, sagte Dotson. Als der Mann nur noch gut einen Meter von den Beamten entfernt gewesen sei, hätten sie auf ihn geschossen. Die genauen Umstände des Vorfalls würden noch untersucht. Der Verdächtige soll zuvor Lebensmittel aus einem Geschäft gestohlen haben.

Der Tatort liegt gut drei Kilometer von Ferguson entfernt, berichtete der TV-Sender CNN. In der Kleinstadt gibt es seit mehr als eine Woche, obwohl dieser unbewaffnet war.

47 Festnahmen in Ferguson

In Ferguson nahm die Polizei Mittwochfrüh einige Demonstranten fest, nachdem vereinzelt Wasserflaschen aus Plastik aus der Menge in Richtung Polizei geflogen waren. Die Polizei rief die Demonstranten auf, nach Hause zu gehen.

Nach den neuen Demonstrationen wurden 47 Personen festgenommen. Zudem teilte die Polizei mit, dass drei Waffen sichergestellt worden sind. Zuvor hatten Hunderte Demonstranten gegen die ihrer Ansicht nach brutale Behandlung von Schwarzen durch die Polizei protestiert. Im Internet kursiert seit etwa einer Woche ein Video, in dem ein Polizist die Demonstranten als "verdammte Tiere" bezeichnete.

Auch an dem Tatort in St. Louis sammelte sich nach Angeben des TV-Senders NBC bereits eine Gruppe von Demonstranten. Zunächst demonstrierten am Abend rund gut 50 Bürger friedlich gegen die mutmaßlich brutale Behandlung von Schwarzen durch die Polizei.

Erster Toter soll am Montag beerdigt werden

Michael Brown soll am kommenden Montag beerdigt werden. Es sei eine öffentliche Gedenkveranstaltung geplant, berichtete die Zeitung "St. Louis Post-Dispatch" unter Berufung auf den Anwalt der Familie. Er rechne damit, dass ranghohe Persönlichkeiten anwesend sein werden. Zu den Teilnehmern und dem Ort gab es noch keine näheren Angaben. Laut Medienberichten soll der Bürgerrechtler und Baptistenprediger Al Sharpton die Grabrede halten.

Am Mittwoch beginnt auch die juristische Aufarbeitung des Falles. Eine Grand Jury soll dann mit der Beweisaufnahme beginnen und klären, ob der Polizist Darren Wilson das Gesetz brach, als er Brown erschoss. Auch Justizminister Eric Holder wird am Mittwoch in Ferguson erwartet, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Das Justizministerium und die Bundespolizei FBI ermitteln.