Wirtschaft
Wieder um 11 Prozent mehr Arbeitslose
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im November erneut kräftig angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren um 10,8 Prozent mehr Personen ohne Job, Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet also 381.582 Personen (+37.061). Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition legte um 0,7 Prozentpunkte auf 8 Prozent zu.
Ende November waren 301.898 Menschen als arbeitslos vorgemerkt, das waren um 11,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim AMS stieg um 7,6 Prozent auf 79.684 Personen. Ein Klacks gegen Griechenland
Nach EU-Berechnung belief sich die heimische Arbeitslosenquote im Oktober - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,8 Prozent. Österreich hat damit weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Deutschland mit 5,2 Prozent und Luxemburg mit 5,9 Prozent. In den 28 EU-Staaten betrug die Arbeitslosenquote im Oktober im Schnitt 10,9 Prozent. Die höchste Arbeitslosenrate wurde in Griechenland mit 27,3 Prozent und in Spanien mit 26,7 Prozent registriert.
Weniger offene Stellen
Trotz schwacher Wirtschaftsentwicklung ist die Beschäftigung in Österreich im Oktober weiterhin gestiegen. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich per Ende November laut vorläufiger Prognose um 18.000 Personen (+0,5 Prozent) auf 3,391 Millionen. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen ist um 715 (-2,8 Prozent) auf 24.739 zurückgegangen.
Alpine-, Niedermeyer und dayli-Pleite
Der stärkste prozentuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde im Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Plus von 16,8 Prozent auf 7.681 Arbeitslose verzeichnet. Die Alpine-, Niedermeyer und dayli-Pleite belastet weiterhin den Arbeitsmarkt: Im Bausektor stieg die Zahl der Arbeitslosen um 14,9 Prozent auf 24.696 und im Handel um 13,6 Prozent auf 42.976.
Plus bei Behinderten enorm
Wieder erhöhte sich die Männerarbeitslosigkeit (+12,6 Prozent) stärker als jene der Frauen (+10,5 Prozent). Der stärkste Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde erneut bei behinderten Personen (+25,3 Prozent) und bei älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahren (+22,8 Prozent) verzeichnet.
Nach Bundesländern gereiht
Die schwache Wirtschaftsentwicklung hat die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen am kräftigsten im Industriebundesland Oberösterreich (+17,4 Prozent) ansteigen lassen, gefolgt vom Burgenland (+14,1 Prozent) und Niederösterreich (+13,1 Prozent). Die geringste Zunahme wurde in Vorarlberg (+7,1 Prozent), Salzburg (+7,5 Prozent) und Tirol (+9,7 Prozent) verzeichnet. Die Anzahl der Schulungsteilnehmer stieg am stärksten in Wien (+13,2 Prozent), Salzburg (+12,6 Prozent) und Tirol (+12,3 Prozent).
In Wien Zuwachs um 11,9 Prozent
In Wien ist die Zahl der Menschen ohne Job im November um 11,9 Prozent angewachsen. Die Zahl ergibt sich aus folgender Entwicklung: Laut AMS Wien stieg die Zahl der als arbeitslos vorgemerkten Personen im Vergleich zum Vorjahr auf 92.448 (plus 11,5 Prozent). 32.860 Menschen befanden sich in Schulungen - ein Zuwachs von 13,2 Prozent.
Probleme bei Älteren
Verbessert hat sich die Situation lediglich bei den Jüngeren. Die Zahl der Arbeitslosen, die unter 20 Jahre alt sind, ist im Jahresvergleich kleiner geworden (minus 3 Prozent). Bei den Unter-25-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit laut AMS zumindest unter dem Durchschnitt gewachsen (plus 4,6 Prozent). Schwierig ist hingegen die Situation bei Arbeitslosen ab 45 Jahren: Ihre Summe hat sich um 17,2 Prozent vergrößert. Für sie will das AMS nun ein spezielles Angebot starten.
Nach den wichtigsten Wirtschaftszweigen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit in der Warenproduktion um 5,9 Prozent gestiegen, im Einzelhandel um 8,8 Prozent und im Bau um 13,4 Prozent. In der Hotellerie und Gastronomie betrug der Zuwachs 13,5 Prozent.