Österreich

Wieder Wirbel um Obdachlose im Stadtpark

Heute Redaktion
Teilen

Nachdem die Vertreibung von Obdachlosen aus dem Wiener Stadtpark vergangene Woche für Kritik gesorgt hat, sollen am Montag Nachmittag erneut einige Menschen ohne Dach über dem Kopf verscheucht worden sein. Zuständige beteuern, dass es genügend Schlaf- und Wohnplätze für Obdachlose in Wien gebe.

, sollen am Montag Nachmittag erneut einige Menschen ohne Dach über dem Kopf verscheucht worden sein. Zuständige beteuern, dass es genügend Schlaf- und Wohnplätze für Obdachlose in Wien gebe.

Einen Bericht der Caritas über eine erneute Vertreibungsaktion am Montag konnten Polizei und Behörden nicht bestätigen. Die Exekutive sei lediglich nach einer über den Notruf erfolgten Beschwerde zum Grünareal gefahren. Dort hätten sie einen Herrn, der zeltete, darauf aufmerksam gemacht, dass dies verboten sei, erklärte ein Sprecher Dienstagnachmittag. Dieser habe daraufhin seine Sachen zusammengepackt. Anzeige habe es keine gegeben.

Runder Tisch geplant

"Die Obdachlosen liegen jetzt zum Teil am Rand des Stadtparks" und würden sich vor der Polizei verstecken, berichtete indes Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner: Ein Runder Tisch zwischen Stadt, Polizei und NGOs sei jetzt geplant.

Gegen "Zeltstädte in Stadtparks"

Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) verwies am Dienstag auf rund 5.000 verfügbare Wohn- und Schlafplätze: "In dieser Stadt bracht niemand im Freien schlafen." Peter Hacker, Chef des Fonds Soziales Wien (FSW), versicherte, dass man Menschen nicht vertreiben wolle, sprach sich aber klar gegen "Zeltstädte in Stadtparks oder sonst wo" aus. Denn solche würden den Zielen der Wohnungslosenhilfe entgegenwirken, Betroffene zu unterstützen, um wieder auf eigenen Beinen stehen.

Der Fonds Soziales Wien würde 48 Millionen Euro pro Jahr in die Wohnungslosenhilfe investieren. Man könne daher nicht so handeln, als wären Zeltstädte eine sozialpolitische Errungenschaft. "Wir wollen aber auch nicht, dass Menschen vertrieben werden", insofern sei nicht automatisch jeder Einsatz von Exekutivbeamten oder Sozialarbeitern "außerhalb jeder Kritik".

Stadträtin Wehsely ergänzte, dass den Menschen im Stadtpark angeboten worden sei, in Schlafstellen zu gehen. "Diese Angebote wurden nicht angenommen", etwaiger Müll sei dann entfernt, jedoch niemandes Hab und Gut weggenommen worden, versicherte sie.

Eine setzt sich für die Obdachlosen aus den Stadtpark ein.