Politik

Wien bangt nun um Unfall-Krankenhäuser

Heute Redaktion
Teilen

500 Millionen soll die AUVA laut Regierung einsparen. Gesundheitsministerin Hartinger-Klein geht schon jetzt davon aus, dass die AUVA das nicht schaffen wird.

Im türkis-blauen Regierungsprogramm wird von der AUVA bis Ende des Jahres ein Einsparungskonzept über 500 Millionen Euro gefordert. Hintergrund: Der von Arbeitgebern zu zahlende Unfallversicherungsbeitrag soll von 1,3 auf 0,8 Prozent der Lohnsumme des Arbeitnehmers gesenkt werden. Das senkt die Lohnnebenkosten um 500 Millionen Euro.

Obwohl das Jahr noch nicht zu Ende ist, sagte Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) am Donnerstag zur APA, sie gehe davon aus, dass die AUVA diese Einsparung nicht zustande bringe und es "nach derzeitigem Stand" zur Auflösung kommen werde.

Video: Gefährlich? Gesundheitsministerin will Unfallversicherung auflösen

(Quelle: Glomex/Puls4)

AUVA-Obmann Anton Ofner reagierte "erstaunt", sieht in einer Auflösung eine "sehr nachteilige Variante". Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres warnt eindrücklicher: Die geforderten 500 Millionen Euro seien fast 40 Prozent des Gesamtbudgets der AUVA. Eine so hohe Einsparung sei nur durch das Zusperren von Spitälern (die AUVA betreibt sieben in Österreich) und Reha-Zentren (vier) möglich.

Allein in Wien würden 50 Prozent der Unfallopfer in den AUVA-Spitälern UKH Meidling und Lorenz-Böhler behandelt: "Da darf man sich dann nicht mehr den Fuß brechen." Wolfgang Schaden, Vize-Direktor des UKH-Meidling, fragt sich: "Wer profitiert vom Zusperren? Wer kriegt die 500 Millionen?" Die 100 größten Unternehmen würden 90 Prozent der Summe der Lohnnebenkosten-Senkung lukrieren, kleine Firmen um AUVA-Leistungen umfallen.