Wien bekommt 200 neue Beauftragte für Kinderschutz

Brigitte Gstrein (Wiener Kinder- und Jugendhilfe, MA 11), Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) und Hedwig Wölfl (Geschäftsführerin der auf Kinderschutz spezialisierten Organisation 'die möwe') präsentierten das neue Gesetz.
Brigitte Gstrein (Wiener Kinder- und Jugendhilfe, MA 11), Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) und Hedwig Wölfl (Geschäftsführerin der auf Kinderschutz spezialisierten Organisation 'die möwe') präsentierten das neue Gesetz.PID/Fürthner
Die Stadt hat ein neues Kinderschutzgesetz präsentiert. Im Fokus steht eine Kompetenzstelle in der MA11. Man nehme das Thema ernst, so Wiederkehr.

Nachdem im Vorjahr mehrere Verdachtsfälle von Missbrauch in Wiener Kindergärten publik wurden – wir berichteten – präsentierte die Stadt nun im Rahmen einer Veranstaltung im Rathaus ein neues Kinderschutzgesetz.

Kinderschutzplattform bietet Überblick

In der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) wurde eine Kompetenzstelle für Kinderschutz eingerichtet, die den Betrieb bereits aufgenommen hat. Eine Juristin und ein Sozialarbeiter sind Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema. Zu den Kernaufgaben gehören die telefonische Beratung, die Bearbeitung von schwierigen Beschwerdefällen sowie Fortbildungen zum Thema und Überprüfung der Kinderschutzkonzepte. Seit Mitte Jänner wurden bereits 132 Personen geschult.

200 neue Kinderschutzbeauftrage sind künftig in den Kindergärten im Einsatz. Sie stehen Eltern sowie dem Personal für Fragen zur Verfügung. Ein Leitfaden wurde als Unterstützung für die Entwicklung des Konzeptes erstellt, eine Kinderschutzplattform gibt online einen Überblick über die Helfersysteme, unterstützende Materialien und Ansprechpartner. Zudem sollen Mitarbeitende, Eltern und die Öffentlichkeit noch besser informiert und sensibilisiert werden.

Wiederkehr: "Strengstes Kinderschutzgesetz Österreichs"

Präsentiert wurde das neue Gesetz von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos), Brigitte Gstrein von der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) und der Geschäftsführerin der auf Kinderschutz spezialisierten Organisation "die möwe", Hedwig Wölfl. "Kinderschutz hat in der Stadt Wien die höchste Priorität. Das ist der Grund warum wir das strengste Kinderschutzgesetz Österreichs in Umsetzung gebracht haben", so Wiederkehr. Die Veranstaltung habe gezeigt, dass man das Thema "sehr ernst nimmt und höchst professionell angeht".

"Beitrag zur Prävention leisten"

"Kinderschutz ist kein Wunschkonzert und nicht verhandelbar", betont Brigitte Gstrein von der MA 11. "Wir müssen gemeinsam am Schutz unserer Kinder arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass die Kompetenzstelle neben der Sensibilisierung und Bearbeitung im Anlassfall einen wesentlichen Beitrag zur Prävention in diesem Bereich leisten wird."

Hedwig Wölfl von der Geschäftsführerin der Kinderschutzorganisation "die möwe" sieht das ähnlich: "Nur in enger Abstimmung zwischen elementaren Bildungseinrichtungen und Fachorganisationen, wie den Kinderschutzzentren, kann bei Gewalt(verdacht) nachhaltig interveniert und den betroffenen Kindern geholfen werden. Institutioneller Kinderschutz ist gelebte Prävention und schützt sowohl die Kinder, ihre Bezugspersonen, die Mitarbeiter und die Organisationen."

Comment Jetzt kommentieren Arrow-Right
Nav-Account red Time| Akt:
WienKinder

ThemaWeiterlesen