Wien
Wien bekommt jetzt neue "Chancen-Schulen" – ÖVP empört
Die Corona-Pandemie hat die Schulen im Land ordentlich durchgerüttelt. Die Stadt Wien möchte neuen "Chancen-Schulen" extra Geld zur Verfügung stellen.
Schon vor einiger Zeit kündigte die Bundesregierung ein Pliotprojekt zur Unterstützung von Brennpunktschulen an: 100 ausgewählte Volks- und Mittelschulen mit besonders schwierigen Voraussetzungen konnten seit September 2021 einmelden, welche Zusatzressourcen sie brauchen. Dafür hat der Bund den Schulen extra Geld zur Verfügung gestellt.
"Chancen-Schulen" in Wien
In Wien haben Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, Bildungsdirektor Heinrich Himmer, SPÖ Wien-Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch und NEOS Wien-Jugendsprecherin Dolores Bako das "Wiener Bildungsversprechen" präsentiert. 10 Wiener Brennpunktschulen, die jetzt "Chancen-Schulen" heißen sollen, bekommen Geld für Sportplatzsanierungen & Co. sowie Seminare für Direktoren. Die Arbeit findet in einem Projektzeitraum von zwei Jahren statt und soll dabei eine nachhaltige Wirkungen entfalten. "Wir haben hart gearbeitet, um das Wiener Bildungshaus aufzustocken: Wir haben hart gearbeitet, um das Wiener Bildungshaus aufzustocken: Für mehr Weitsicht und einen entschlossenen und mutigen Blick in die Zukunft! Heute starten wir die Wiener Bildungsoffensive für mehr Chancengerechtigkeit“, sagt Wiederkehr.
Wiener ÖVP reagiert empört
In der Wiener ÖVP zeigt man sich über das Bildungsversprechen entsetzt – und verweist auf einen Lehremangel an Wiener Volksschulen. Wie "Heute" berichtete, sind aktuell etwa 1.000 Lehrer im Krankenstand. "Die Wiener Bildungsdirektion schafft es seit Schulbeginn nicht, Lehrer in Schulen zuzuteilen, Verträge und Gehalt zu übermitteln", beschwert sich VP-Bildungssprecher Harald Zierfuß. Wiener Volksschulklassen würden zuhause "vergessen" oder hätten nach wie vor keine fixen Lehrer. "Schulkinder brauchen Lehrer statt NEOS-Marketing", fordert er.
NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg-Sarre hat das Projekt zum Start sogar als "Mickey-Mouse-Projekt" genannt. VP-Nationalrat Nico Marchetti mag hier ein System zu erkennen: "Da kann es kein Zufall sein, dass ausgerechnet ihr Parteikollege Wiederkehr ganz im Stile des tollpatschigen Goofy es nicht hinbekommt, das Geld vom Bund abzuholen und dafür ein eigenes kleiner dimensioniertes Projekt präsentiert."