Österreich

Sperrstund is': Hotline soll Gastronomen helfen

Heute Redaktion
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Trotz Traumwetter leerer Schanigarten beim Café Sacher.
Trotz Traumwetter leerer Schanigarten beim Café Sacher.
Bild: Helmut Graf

Die Corona-Krise trifft die Gastronomie besonders hart. Die Bundesregierung verspricht Hilfe, doch der Papierkrieg dafür lässt viele Wirte verzweifeln.

Strahlender Sonnenschein, Temperaturen von bis zu 20 Krügerl im Schatten: Der gestrige Sonntag verwöhnte uns mit feinstem Schanigarten-Wetter, auch die ganze Osterwoche soll sonnig und warm werden, versprechen die Meteorologen.

Statt voller Gastgärten haben die Wiener Gastronomen derzeit nur leere Geldtaschen. Grund: Wegen der Corona-Krise sind Wirtshäuser, Beisln und Heurige seit nun drei Wochen geschlossen. Wann wieder auf das von Georg Danzer besungene Gulasch und Seidl Bier eingekehrt werden kann, steht in den Sternen. Der Verdienstentgang und die Frustration ist bei vielen Wirten enorm. Auch oder gerade weil die Bundesregierung rasche und unbürokratische Hilfe versprochen hat.

"Bürokratischer Maßnahmendschungel"

"Leider ist bisher nichts bis kaum etwas von den versprochenen Zusagen und Förderungen der Regierung bei den betroffenen Unternehmern angekommen", berichtet der Gastronomie-Sprecher der Freiheitlichen Wirtschaft Wien und Mandatar in der Wiener Wirtschaftskammer, Dietmar Schwingenschrot. Irgendwann verliere jeder Gewerbetreibende den Überblick, was, wo, wann und wie viel er in der aktuellen Situation an überlebenswichtiger Hilfe bzw. Überbrückungsfinanzierung beantragen kann. "Wirte müssten fast Anwälte oder Steuerkanzleien sein, um sich in diesem bürokratischen Maßnahmendschungel zurecht zu finden", so Schwingenschrot weiter.

Schnittstelle zwischen Wirten und Behörden

Er schlägt vor, umgehend dafür eine Ombudsstelle für die Gastronomie einzurichten, die als Schnittstelle zwischen den Wirten und Behörden fungieren soll. "Viele brauchen Hilfe bei der richtigen Einreichung der Antragsformulare, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt sowie einen Partner bei der Vermittlung zwischen den Behörden", so Schwingenschrot.

Es könne nicht sein, dass die Gastronomen in dieser schwierigsten Situation alleine gelassen werden, während täglich neue Förderrichtlinien erlassen werden. "Die Wirte brauchen Hilfe, und zwar jetzt", so Schwingenschrot abschließend.

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