Österreich
Lebenslange Haft für Mord auf offener Straße
Jener Mann, der im Mai eine Frau auf offener Straße erstochen haben soll, fasste eine lange Haftstrafe aus.
Urteil nach der tödlichen Messerattacke im Mai in Wien-Favoriten. Der 67-jährige Angeklagte soll seine Noch-Ehefrau (59) mit acht, bis zu 16 Zentimeter tiefen Messerstichen auf offener Straße getötet haben. Das Urteil – lebenslange Haft – ist nicht rechtskräftig, die Verteidigung des Mannes erbat Bedenkzeit.
Bekannte sollen laut Zeugenaussagen noch versucht haben, den Verdächtigen von der Attacke abzuhalten, allerdings erfolglos. Die Einsatzkräfte der Wiener Berufsrettung versuchten vor Ort, die Frau zu reanimieren. Für sie kam allerdings jede Hilfe zu spät, sie erlag noch am Tatort den schweren Verletzungen.
Gotteslästerung
Vor Gericht bekannte sich der gebürtige Kosovare teilweise schuldig. Das Motiv? Bei einer zufälligen Begegnung auf der Straße habe das Opfer, so der Beschuldigte, gotteslästerliche Äußerungen getätigt. Neben diesem Affront habe die Frau ihm noch ein "Naheverhältnis zu ihrer Nichte" unterstellt.
"Wenn sie keinen Gott hat, hat sie kein Recht mehr in der Gesellschaft zu leben", so der Angeklagte. Eine Tötungsabsicht bestritt er aber.
Lange Strafakte
Erschwerend kam hinzu, dass der Angeklagte bereits davor getötet hatte. In den 1970er Jahren erstach er in betrunkener Rage seine damalige Freundin, 1992, rammte er in der Schweiz einer Frau ein Messer elf Mal in Gesicht, Hals und Brustkorb.
Auch in Wien wurde er straffällig. 2008 wurde er wegen Drogenhandels zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, das Opfer. Die Frau zeigte sie ihn zweimal wegen gefährlicher Drohung an. Beide Verfahren wurden eingestellt.
Ein Video vom Tatort:
(Quelle: Video3)
(red)