Österreich
Wien fordert mehr Geld vom Bund
Ob Spitäler, Öffis oder Unis: Hunderttausende Nicht-Wiener nutzen die Infrastruktur der Stadt. Und Wien zahlt. Dafür will die Stadt im Rahmen des Finanzausgleichs (FAG) vom Bund mehr Geld.
Seit Dienstag laufen die Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden zum Finanzausgleich. Er regelt die Verteilung von aktuell 80 Milliarden Euro Steuereinnahmen im Jahr.
Wien fordert mehr Geld. "Die Stadt wächst und übernimmt viele Aufgaben – auch für Nicht-Wiener: von der Infrastruktur bis zur Gesundheitsversorgung", so Finanzstadträtin (SP). "Das muss auch abgegolten werden." Sprich, die Steuergelder sollen aufgabenorientiert vergeben werden. Sieht man sich etwa Wiens Gesundheitsversorgung an, zeigt sich, dass 27,8 Prozent der AKH- und 19,5 Prozent aller KAV-Patienten nicht in Wien wohnen.
Finanzminister Hans Jörg Schelling (VP) plant bereits eine Reform des Finanzausgleichsgesetzes. Er meinte am Dienstag, er werde sich zumindest einzelne Bereiche nach dem aufgabenorientierten System anschauen.
256.176 - So viele pendeln täglich nach Wien zur Arbeit
69.693 - Jahreskarten-Besitzer, die nicht in Wien leben
190.000 - So viele Studierende zählt die Hauptstadt
171.738 - Nebenwohnsitze in Wien, Hauptwohnsitz anderswo
27,8 Prozent - Anteil an AKH-Patienten, die nicht aus Wien sind