Wien

"Wien für Fortgeschrittene": Corona-sichere Stadttour

"Wien für Fortgeschrittene" ist kein klassischer Reiseführer. Er zeigt persönliche Einblicke einer "Zuagrasten" und vieles, das fast unbekannt ist.

Louis Kraft
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    In ihrem neuen Buch "Wien für Fortgeschrittene" zeigt Autorin Ilse König (72) nicht nur das "schöne" Wien, sondern auch die "Ecken und Kanten" der Stadt.
    In ihrem neuen Buch "Wien für Fortgeschrittene" zeigt Autorin Ilse König (72) nicht nur das "schöne" Wien, sondern auch die "Ecken und Kanten" der Stadt.
    Ulrike Kozeschnik

    Seit Jahren rangiert Wien in punkto Lebensqualität an der Spitze der Städte. Doch auch in der lebenswertesten Stadt ist nicht alles nur schön. Dass es dennoch sehenswert ist, beweist Ilse König (72) in ihrem neuen Buch. Nach mehreren Sach- und Kochbüchern nahm sich die gebürtige Halleinerin (Salzburg) diesmal die Stadt Wien vor. Begleitet von Bildern des Fotografen Christian Fürthner bietet sie dem Leser einen sehr persönlichen Blick auf Wien.

    "Alt trifft Neu" in einem Wien "der Ecken und Kanten"

    Das Besondere an dem 208 Seiten starken Buch "Wien für Fortgeschrittene" ist, dass hier nicht nur das Schöne und Historische thematisiert wird, sondern auch die neuen Stadtteile, wo alt auf neu trifft. "Ich wollte Wien im Gesamten, mit allen Ecken und Kanten zeigen. Etwa das alte Favoriten mit dem neuen Sonnwendviertel oder das Viertel Zwei in der Leopoldstadt, wo alt und neu eine sehr harmonische Verbindung eingehen", erklärt Buchautorin König im Gespräch mit "Heute"

    In elf Kapiteln führt König die Leser auf eine Reise durch ganz Wien und stellt dabei so manches (fast) unbekanntes Eck vor.  Dabei können auch waschechte Wiener etwas Neues lernen, etwa warum der Bundesadler auf dem Dach des Stephansdoms in die falsche Richtung blickt oder wie eckig die Ringstraße tatsächlich ist. 

    Kurt Cobain erlebte in der Leopoldstadt ein Debakel

    Die verschiedenen Streifzüge führen etwa vorbei am "Schokoladenhaus" in Hietzing, dem rund 5.000 Quadratmeter großen, künstlich angelegten Teich im Viertel Zwei in der Leopoldstadt, der ältesten Holzrutsche der Welt, dem "Toboggan" im Wurstprater oder einem der ältesten noch betriebenen Kinos der Welt, dem Burg-Kino am Ring, der eigentlich eckig ist. Jede Tour beinhaltet einen Plan und eine Wegzeit-Schätzung, für jedes Kapital hat König einen "Nachschlag" - dabei lernt der Leser etwa, wo man in Wien französisches Flair erleben kann, was Kurt Cobain mit der Trabrennbahn zu tun hat oder warum die Wiener eine "lange Leitung" haben - mit weiteren Insider- oder Lokaltipps. 

    Wien erleben trotz Corona-Pandemie

    Gerade in Zeiten des Corona-Virus und des "Bleiben Sie, wenn möglich, zu Hause" bietet König mit ihrem "Wien für Fortgeschrittene" die perfekte Lektüre. Denn getreu dem Zitat von Künstler Andre Heller "Die wahren Abenteuer sind im Kopf" führt sie auch dann auf eine Wien-Reise, wenn dies wegen der Covid-Pandemie kaum möglich ist. Optisch unterstützt wird dies durch die ausdrucksvollen Fotos von Christian Fürthner, die auch Ein- und Ausblicke ermöglichen, die man sonst nicht zu sehen bekommt - etwa wie es ist, mit dem Rathausmann auf der Spitze des Wiener Rathauses (City) fast Aug' in Aug' zu stehen oder wie viele moderne Dachausbauten sich um den altehrwürdigen Stephansdom umrunden.

    "Wien für Fortgeschrittene" ist im Styria-Verlag erscheinen und um 28 Euro ab sofort im Handel erhältlich.

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