Wien
Wien lehnt Alkoholverbot und Bezirksquarantäne ab
Aufgrund der steigenden Covid-Fälle schlägt der Bund den Ländern sieben neue Maßnahmen vor. Umsetzen will die Stadt diese aber vorerst nicht.
Sieben konkrete Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) den Ländern am Montag im Rahmen einer Videokonferenz frei. Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) versprach zwar, "voll und ganz kooperieren" zu wollen, umsetzen will die Stadt die Vorschläge aber dennoch nicht. Grund: Diese seien zu unkonkret, man warte daher auf den Verordnungstext des Bundes. Und: Für schärfere Regeln gebe es derzeit keinen Grund.
Veranstaltungen
Statt einer absoluten Maximalzahl (ab Freitag sechs Personen indoor und zwölf outdoor) schlägt Wien eine Relationszahl pro Gast und Quadratmeter Fläche vor.
Sperrstunde
Das Vorverlegen der Gastro-Sperre auf 22 Uhr lehnt Wien weiter ab. Das würde zu einer Verlagerung in den privaten Bereich führen. Zudem sei die Registrierungspflicht in der Gastro hilfreich.
Alk-Verbot
Ein Nein kommt auch zum vorgeschlagenen Alkoholverbot auf belebten Plätzen. Feiern würden sich in den Privatbereich verlagern.
Fern-Unterricht
Für die Ausdünnung an Schülern und Studenten und mehr Fernunterricht sei nicht Wien, sondern der Bund zuständig. Wichtig sei, dass die Schulen möglichst lange offen bleiben.
Altenheime
Eine Verschärfung in Alten- und Pflegeheimen sei nicht nötig. Wien habe schon jetzt "schärfere" Maßnahmen als Bund und andere Länder. Zudem teste man derzeit Antigen-Schnelltests in Pflegewohnhäusern.
Betretungsverbot
Die vorgeschlagenen Verbote für Gastro und Handel kämen einem Lockdown gleich, daher lehnt die Stadt dies ab.
Bezirksquarantäne
Isolationsmaßnahmen könnten nur zielgerichtet erfolgen, nicht jedoch für ganze Bezirke.