Österreich

Wien lehnt Massenlager für Flüchtlinge strikt ab

Heute Redaktion
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Als "unmenschliche Schikane" sieht die grüne Menschenrechtssprecherin Faika El-Nagashi die von der Regierung angekündigte Unterbringung in Zentren.

"Massenlager für Flüchtlinge sind eine völlig sinnlose und unmenschliche Schikane. Sie sind menschenunwürdig und schaden uns allen", so Faika El-Nagashi, Menschenrechtssprecherin der Grünen Wien. Sie reagiert damit auf die Ankündigung der Bundesregierung, Asylwerbende in Zukunft ausschließlich in vom Bund organisierten Massenlagern unterzubringen.

"Schutzsuchende Menschen zwangsweise in Massenlagern unterzubringen, ist Freiheitsentzug und mit den Menschenrechten nicht vereinbar. Flüchtlinge sind keine Verbrecher. Es geht hier um die Freiheit jedes Menschen und das Recht auf ein Leben in Würde", sagt El-Nagashi weiter.

Mit einem an die Bundesregierung gerichteten rot-grünen Antrag im Gemeinderat soll morgen ein Zeichen gesetzt werden.

"Massenlager sind nicht nur unmenschlich und integrationspolitischer Unfug, sie sind auch mehr als doppelt so teuer, wie die private Unterbringung. In Wien gilt das friedliche und gemeinschaftliche Leben verschiedener sozialer Gruppen – das betrifft auch den Umgang mit geflüchteten Menschen. Daher bringe ich in der morgigen Gemeinderatssitzung einen entsprechenden Antrag von Grünen und SPÖ an die Bundesregierung ein", so El-Nagashi.

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Grüne Menschenrechtssprecherin: "Private Unterkünfte sind ein wichtiger Schritt zur Integration"

Die Mehrheit der Asylwerbenden in Wien (68 Prozent bzw. etwa 13.000 Personen) lebt laut den Grünen in privaten Unterkünften. "Das hat große Vorteile. Private Unterkünfte sind ein wichtiger Schritt zur Integration. Hier gelingt das gegenseitige Kennenlernen, das Deutschlernen, der Abbau von Vorurteilen. Aber auch die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt, der Aufbau von beruflichen Kompetenzen, Netzwerken und Perspektiven", so El-Nagashi. (gem)