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Wien sagt Homophobie in Schulen Kampf an

Heute Redaktion
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Nach einer EU-Studie, die ergibt, dass sich mehr als jeder Fünfte in Österreich aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung diskrimiert fühlt, will die Stadt Wien jetzt Feindlichkeit gegen Homosexualität den Kampf ansagen.

Aufgrund einer EU-Studie, die ergibt, dass sich mehr als jeder Fünfte in Österreich aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung diskrimiert fühlt, will die Stadt Wien jetzt Feindlichkeit gegen Homosexualität den Kampf ansagen.

68 Prozent unserer Jugendlichen (EU-Schnitt: 67) geben an, in der Klasse zu verheimlichen, schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender zu sein. Fast 60 Prozent der Schüler mit anderer sexueller Orientierung bzw. Identität hatten verbale Aggression erlebt. Auch am Arbeitsplatz haben es Homosexuelle schwer. So wurde etwa kürzlich ein Arbeitnhemer gekündigt, weil er beim Rosenball war. Wien will jetzt den Umgang mit Homophobie in der Lehrerausbildung verankern. Gespräche mit den Pädagogischen Hochschulen laufen, so Wolfgang Wilhelm von der Wiener Antidiskriminierungsstelle (WASt). Denn viele Pädagogen würden bei Konflikten wegschauen, da sie nicht wüssten, wie sie reagieren sollten. "Wir müssen auch Unternehmen motivieren, sich hier klar zu positionieren und Homo- und Transphobie keinen Raum zu geben", so Frauenberger.

Eine in ganz Europa durchgeführte Umfrage mit rund 93.000 Teilnehmern zeigt, dass sich in Österreich 21 Prozent (EU-Schnitt: 20 Prozent) der schwulen, lesbischen oder Transgender-Personen (LGBT-Personen) im Job oder bei der Jobsuche aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert fühlen. Auch in unseren Schulen sind Gewalt gegen homosexuelle Jugendliche ein großes Problem. Die zuständige Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) kündigte am Donnerstag deswegen Maßnahmen an.

Viele Opfer würden nicht zur Polizei gehen, weil sie keine Hilfe erwarten oder Angst vor weiterer Diskriminierung hätten. Zwei Drittel aller gleichgeschlechtlichen Paare trauen sich nicht Hand in Hand auf der Straße gehen, bei Männern sind es sogar 75 Prozent.