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Wien setzt Delogierungen aus, appelliert an andere

Heute Redaktion
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Die Stadt setzt für die Dauer der Corona-Krise Delogierungen in den Wiener Gemeindebauten, wie hier dem Metzleinstalerhof (Margareten) aus.
Die Stadt setzt für die Dauer der Corona-Krise Delogierungen in den Wiener Gemeindebauten, wie hier dem Metzleinstalerhof (Margareten) aus.
Bild: Frank Gerry

Die Coronakrise macht vielen Wienern Sorgen. Nicht befürchten müssen die Gemeindemieter aber den Verlust ihrer Wohnung - auch nicht bei Zahlungsrückständen.

In Zeiten der aktuell gesetzten Maßnahmen gegen das Corona-Virus und den weitreichenden Ausgangsbeschränkungen ist es ganz besonders wichtig, dass die Wiener ein sicheres Zuhause zu haben. Daher setzt die Stadt Wien nun ihrem eigenen Bereich - den rund 2.000 Wiener Gemeindebauten - ein Delogierungsverbot um. Und richtet gleichzeitig einen Appell an andere Hausverwaltung und Vermieter, diesem Beispiel zu folgen.

"Wir versichern allen Wienerinnen und Wienern größtmögliche Unterstützung, damit sie in dieser schwierigen Zeit zumindest nicht auch noch die Sorge haben müssen, ihre Wohnung zu verlieren", betont Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Delogierungen würden die Menschen zurzeit vor unlösbare Aufgaben stellen. "In der aktuellen Ausnahmesituation braucht es für ganz Wien einen Schulterschluss, um entschlossen gegen Wohnungsnot und drohende Obdachlosigkeit vorzugehen. Wir tragen die Verantwortung, dass niemand zurückgelassen wird ", ergänzt Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne).

Wiener Wohnen und Gemeinnützige mit Delogierungsstop

Auch die Gemeinnützigen Bauvereinigungen haben bereits zu einem Delogierungsstop aufgerufen. "Das hat große Vorbildwirkung und wir appellieren an alle Vermieterinnen und Vermieter in der Stadt, diesem positiven Beispiel in der aktuellen Situation zu folgen", so Ludwig und Hebein.

Die Hausverwaltung Wiener Wohnen, die rund 220.000 Gemeindebauwohnungen verwaltet, hat bereits ein entsprechendes Vorgehen angekündigt, alle Delogierungen sind zurzeit ausgesetzt. Bei drohender Obdachlosigkeit und in anderen Härtesituationen würden natürlich auch weiterhin Mietverträge abgeschlossen und Wohnungen übergeben.

Mieter, die aufgrund der aktuellen Situation in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnten, werden gebeten, sich möglichst früh an Wiener Wohnen zu wenden, um die Möglichkeit einer Ratenzahlung zu besprechen. Daneben biete die Stadt auch weiterhin ihr Unterstützungsangebot an, zu der etwa die Wohnbeihilfe oder die "Hilfe in besonderen Lebenslagen" zählt.

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