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Wien soll "Life Science"-Metropole werden

Heute Redaktion
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Wien soll "Life Science"-Metropole werden. (v.li.: Vorsitzender des Hauptverbandes der Sozialversicherungen Alexander Biach, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, WKW-Präsident Walter Ruck, GF der IV Wien Johannes Höhrhan)
Wien soll "Life Science"-Metropole werden. (v.li.: Vorsitzender des Hauptverbandes der Sozialversicherungen Alexander Biach, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, WKW-Präsident Walter Ruck, GF der IV Wien Johannes Höhrhan)
Bild: Helmut Graf

Die Stadt Wien wird zunehmend zu einem guten Pflaster für Gesundheitsunternehmen. Durch den Schulterschluss aus Politik, Industrie und Wirtschaft soll das weiter gefördert werden.

Wien etabliert sich zunehmend als führender Standort für Unternehmen aus der "Life Science", also den Bereichen Medizin, Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma. Derzeit haben in Wien rund 500 Gesundheitsunternehmen hier ihren Sitz, bieten rund 23.000 Jobs und generieren pro Jahr einen Umsatz von 12 Milliarden Euro. Dazu kamen alleine in den letzten fünf Jahren 113 StartUps, die in Wien gegründet worden.

Schulterschluss aus Politik, Wirtschaft und Industrie

Durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen Stadt Wien, der Wirtschaftskammer Wien, der Wiener Industriellenvereinigung und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger soll diese Entwicklung weiter verstärkt und Wien zur "Life Science-Metropole Europas" werden.

Wie diese Kooperation aussehen soll, wurde am Mittwoch von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), dem Wiener Wirtschaftskammer-Präsidenten Walter Ruck, dem Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Johannes Höhrhan und dem Vorsitzenden des Hauptverbandes der Sozialversicherungen Alexander Biach vorgestellt.

Gesundheitswirtschaft mit hohem Entwicklungspotenzial



"Gesundheitswirtschaft ist ein Markt mit enormen Zukunftschancen, den es abzusichern und auszubauen gilt. Deshalb wollen wir gemeinsam eine nachhaltige Kooperation etablieren. Dazu zählt etwa der 'round table', mit dem eine bessere Vernetzung erreicht und der Know How-Transfer zwischen etablierten Unternehmen und innovativen StartUps gefördert werden soll", betonte Ruck.

"Die Attraktivität der Stadt Wien für StartUps gerade auch im Gesundheitsbereich zeigt deutlich, dass Wien keineswegs eine 'Schlafstadt' ist, sondern jede Menge hochwertiger, cooler Jobs mit einem hohen Innovationsgrad bietet", unterstrich Hacker.

StartUps als Innovationsmotor

Start-Ups seien ein wichtiger Innovationstreiber, der auch zur Absicherung des Wiener Wirtschaftsstandortes eine wesentliche Rolle spielt. "Dabei geht es auch darum Lösungen auf Probleme zu finden, die wir jetzt noch gar nicht benennen können. Es gilt, völlig neue Ideen zu finden und zu fördern, die sich abseits von konventionellen Lösungen bewegen", betonte Hacker.

Um den Innovativen unter die Arme zu greifen soll künftig im MedUniCampus Wien auch das "Technology Transfer Office" etabliert werden, dass bei der "Übersetzung" von medizinischer Grundlagenforschung in fertige Produkte helfen soll. Profitieren soll aber nicht nur der Wirtschaftsstandort Wien, sondern natürlich auch die Patienten. Etwa wie von der App "Scarlet Red" mit der sich am Smartphone Hautkrankheiten erkennen lassen oder dem vom StartUp "Morphomed" entwickelten Material aus medizinischer Seide, dass bei Transplantationen körpereigene Sehnen ersetzen kann.

Etablierte Unternehmen und "junge Kreative" sollen von einander lernen

"In absoluten Zahlen sind die Wiener StartUp-Szene im internationalen Vergleich zwar noch relativ klein, aber die Entwicklung ist enorm", betonte auch Höhrhan. Der Innovationsmotor schlage auch im Bereich des Gesundheitsverwaltung voll ein, ergänzte Biach. Zu den Neuigkeiten zählen etwa die E-Card neu mit Foto des Inhabers und neuer NFC (Near-Field-Communication)-Funktion. Künftig soll es auch möglich sein, Rezepte für Medikamente am Handy zu verwalten oder nach Ende eines Reha-Programmes weiter mit dem Betreuer in Kontakt zu bleiben.

Eine bessere und engere Vernetzung hat auch die Innovationschallenge "Innovation to Company" zum Ziel. Dabei bringt die Wiener Wirtschaftskammer etablierte Unternehmen mit innovativen Querdenkern zusammen. Die Unternehmen – bisher haben etwa die ÖMV, ÖBB oder Vöslauer daran teilgenommen – stellen den StartUps konkrete Aufgabenstellungen, für die es kreative Lösungen zu finden gilt. Als Gegenleistung erhalten die Jungunternehmen Zugang zur Infrastruktur der Unternehmen und profitieren von deren Erfahrung. (lok)

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