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Wien verbraucht jetzt soviel Strom wie nie zuvor

Heute Redaktion
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Wegen der anhaltenden Hitze laufen auch Ventilatoren und Klimaanlagen auf Hochtouren. Das zeigt sich auch in den Zahlen: Noch nie zuvor wurde in Wien an einem Tag soviel Strom verbraucht wie heute. (Symbolbild)
Wegen der anhaltenden Hitze laufen auch Ventilatoren und Klimaanlagen auf Hochtouren. Das zeigt sich auch in den Zahlen: Noch nie zuvor wurde in Wien an einem Tag soviel Strom verbraucht wie heute. (Symbolbild)
Bild: iStock

Klimaanlagen, Ventilatoren & C0 lassen den Stromverbrauch auf neue Rekordhöhen steigen. Für heute wird ein Verbrauch von 36.300 Megawattstunden erwartet, so viel wie nie.

Die anhaltende Rekordhitze bringt nicht nur die Wiener ordentlich ins Schwitzen, sie hält auch Klimaanlagen und Ventilatoren ordentlich auf Trab. Das zeigt sich im Verbrauch: Laut Wien Energie wurde in Wien im Sommer an einem Tag noch nie so viel Strom verbraucht wie heute.



Mit 35.463 Megawattstunden wurde bereits am Mittwoch nicht nur der Vorjahres-Rekord aus dem August 2018, sondern auch der langjährige Sommer-Rekordwert von Juni 2017 mit rund 33.450 Megawattstunden deutlich eingestellt. Für den heutigen Donnerstag erwarten die Experten von Wien Energie noch einmal einen neuen Rekordwert: Demnach soll der Verbrauch auf 36.300 Megawattstunden steigen. So viel Strom wurde im Sommer in Wien noch nie benötigt.

Sechs Prozent mehr Stromverbrauch pro Hitzetag

Im Verlauf der aktuellen Hitzewelle mit Temperaturen über 30 Grad Celsius liegt der tägliche Strom-Verbrauch bei mehr als 32.500 Megawattstunden. Pro Hitzetag wird im Großraum Wien damit etwa sechs Prozent mehr Strom verbraucht als an durchschnittlichen Sommertagen mit 25 Grad. An extremen Hitzetagen wie heute und gestern liegt der Verbrauch sogar bis zu zehn Prozent darüber.

Sogar Winterrekord fast eingestellt



Durch die frühe Hitzewelle im Juni, gekoppelt mit der Stadt, die im Gegensatz zu Ferienzeiten noch im Vollbetrieb ist, nähert sich der Stromverbrauch heute sogar dem Winterrekord 2019. Dieser lag in diesem recht milden Winter bei rund 38.000 MWh und damit nur fünf Prozent unter dem für heute prognostizierten Wert.



Durchschnittlich liege der Verbrauch in Wien aber noch unter den Winter-Höchstwerten: Insbesondere in der Ferienzeit, in den Sommermonaten Juli und August, werde in Wien rund 15 Prozent weniger Strom verbraucht als im Winter, so Wien Energie. In der kalten Jahreszeit steige der Stromverbrauch nicht nur wegen der Heizung, generell würden die Menschen dann mehr Zeit zu Hause verbringen und entsprechend durch Haushaltselektronik oder Licht auch mehr Energie verbrauchen.



Wien Energie baut Fernkälte massiv aus



Ein großes Thema sei auch die Klimatisierung vor allem bei Bürogebäuden und öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern. Wien Energie setzt hier seit über zehn Jahren auf ressourcenschonende Fernkälte und nutzt unter anderem Wärme aus der Müllverbrennung als Antriebsenergie für Kältemaschinen. Aktuell versorge Wien Energie Kundinnen und Kunden mit einer Fernkälte-Gesamtleistung von rund 130 Megawatt. Das entspricht über 2,5 Millionen Quadratmetern klimatisierter Bürofläche.



16 Fernkältezentralen hat Wien Energie seit 2007 über die Stadt verteilt errichtet. In den nächsten fünf Jahren investiert Wien Energie 65 Millionen Euro in den Ausbau der Fernkälte. Derzeit wird etwa am Stubenring eine neue Zentrale mit 10 Megawatt Leistung geplant.



An Tagen mit 35 Grad Celsius ist dabei dreimal so viel Kühlleistung notwendig wie an Tagen mit 25 Grad. Experten rechnen damit, dass Europa in 20 Jahren gleich viel Kühlenergie wie Heizenergie benötigen wird. (lok)