Wien

Wien will 100 Flüchtlingskinder aus Moria aufnehmen

SPÖ, Grüne und Neos appellieren an die Bundesregierung, 100 schutzbedürftige Kinder in Wien aufzunehmen.

Clemens Pilz
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Flüchtlinge auf Inseln wie Lesbos müssen unter schwierigen Bedingungen ausharren. 100 Kinder sollen jetzt aus den Lagern nach Wien gebracht werden.
Flüchtlinge auf Inseln wie Lesbos müssen unter schwierigen Bedingungen ausharren. 100 Kinder sollen jetzt aus den Lagern nach Wien gebracht werden.
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Der Wiener Landtag hat am Montag mit Stimmen von SPÖ, Grünen und Neos einen Antrag zur Aufnahme von 100 schutzbedürftigen Kindern aus Flüchtlingscamps in Griechenland beschlossen. Die Initiatoren verweisen auf eine Initiative unter Führung der EU-Kommission, durch die 1.000 Flüchtlinge von griechischen Lagern in andere Staaten gebracht werden sollen. Man fordere die Bundesregierung nun auf, sich an dem Programm zu beteiligen und "die ausreichenden Kapazitäten für die Aufnahme von 100 schutzbedürftigen Kindern in Wien aufzuzeigen, um diesen Kindern eine positive Lebensperspektive zu geben".

Zustände "nicht menschenwürdig"

Wien habe genügend Kapazitäten, um 100 Kinder aus Moria - einem Lager auf Lesbos - aufzunehmen, wird argumentiert. Die Zustände in den griechischen Einrichtungen für Flüchtlinge seien "seit Jahren nicht mehr menschenwürdig. Viele haben ihre Eltern verloren, die hygienischen Zustände sind furchtbar, die Menschen leiden anstatt zu leben. Die COVID-19 Pandemie hat diese untragbaren Zustände noch weiter verschärft".

Eine mögliche Aufnahme von Flüchtlingskindern sorgt übrigens auch innerhalb der SPÖ für Diskussionen. Burgenlands SP-Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil sprach sich am Sonntag im ORF gegen eine solche Aktion aus.