Österreich

Wien wirbt um EU-Arzneimittelagentur

Heute Redaktion
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Bild: WKW - Florian Wieser

Die "European Medicines Agency" (EMA) muss im Zuge des "Brexit" übersiedeln. Die Sozialpartner wollen die Arzneimittel-Agentur nun von London nach Wien holen. Kommt die Mega-Agentur nach Wien, würde das Jobs und rund 133 Millionen Euro zusätzliche Wertschöpfung bringen, schätzt die Wirtschafskammer.

Die "European Medicines Agency" (EMA) muss im Zuge des "Brexit" übersiedeln. Die Sozialpartner wollen die Arzneimittel-Agentur nun von London nach Wien holen. Kommt die Mega-Agentur nach Wien, würde das Jobs und rund 133 Millionen Euro zusätzliche Wertschöpfung bringen, schätzt die Wirtschafskammer.
Die Sozialpartner wollen die "European Medicines Agency" (EMA) gemeinsam nach Wien holen. Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer Wien werben um die Arzneimittelagentur. Denn: Kommt die EMA nach Wien, dann hat sie neue Unternehmen und Jobs im Schlepptau. Wien würde als Standort für die Biotech- und Pharmabranche gestärkt.

"Es ist eine neue Art der Zusammenarbeit – die Sozialpartnerschaft als Standortpartnerschaft. Wir wollen etwas Positives bewegen. Gemeinsam sind wir dabei stärker und werden alles daran setzen, die EMA nach Wien zu holen. Wir sind Begrüßungskomitee und Umzugshelfer. Es ist erfreulich, dass nun auch die Bundesregierung mit voller Kraft an einer EMA-Ansiedelung arbeitet. Kommt die EMA nach Wien, wäre das ein Turbo für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Wohlstand", sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Rudi Kaske, Präsident der Arbeiterkammer Wien, betont: "Mit der Ansiedelung der Arzneimittel-Agentur bekommen wir die Chance, nachhaltig Jobs zu schaffen und den Wohlstand zu sichern. Diese Chance wollen wir nutzen."

"Volle Unterstützung" gibt es auch von der Ärztekammer. Ärztekammer-Wien-Chef Thomas Szekeres sieht eine Ansiedelung der EMA als "einmalige Chance, den gesundheitspolitischen Fehlenticklungen entgegenzusteuern".

Das macht die EMA

Die EU-Agentur mit Sitz in London ist zuständig für die Zulassungen und Überwachung von Arzneimitteln innerhalb der Europäischen Union und beschäftigt derzeit rund 890 Mitarbeiter. Der bevorstehende EU-Austritt Großbritanniens macht einen Umzug der EMA notwendig. Neben Wien rechnen sich mehrere europäische Standorte in Deutschland, Skandinavien und Italien eine Chance aus. Eine Ansiedelung der Agentur würde laut Berechnungen der Wirtschaftskammer Wien rund 133 Millionen Euro an direkter zusätzlicher jährlicher Wertschöpfung am Standort Wien bringen. Die indirekten Auswirkungen wären um ein Vielfaches größer: Wien würde mit einem Schlag zum Zentrum der Biotech- und Pharmaindustrie Europas werden und internationale Unternehmen anziehen.