Österreich

Wien zahlte Lehrer-Gehalt für Dschihadisten

Heute Redaktion
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Unter dem Kampfnamen "Ebu Tejma" ist er seit einer "Heute"-Enthüllung im Oktober 2013 einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Recherchen von nzz.at zeigen jetzt: Mirsad O. unterrichtete von 2008 bis 2012 als Religionslehrer in Wien-Brigittenau - auf Kosten der Steuerzahler.

Unter dem Kampfnamen "Ebu Tejma" ist er seit einer "Heute"-Enthüllung im Oktober 2013 einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Recherchen von nzz.at zeigen jetzt: Mirsad O. unterrichtete von 2008 bis 2012 als Religionslehrer in Wien-Brigittenau – auf Kosten der Steuerzahler.

"Der unterrichtet in der Schule Kinder, und am Abend hetzt er die 14-Jährigen auf. Und des is möglich. In Wien", sagte der Staatsanwalt im unterbrochenenen Grazer Terrorprozess. Es geht um den Terrorverdächtigen Mirsad O. alias Ebu Tejma. Was ihm vorgeworfen wird, ist strafrechtlich irrelevant, aber politisch brisant. Denn wie nzz.at berichtet, zahlte der Wiener Stadtschulrat das Gehalt des Hasspredigers, der 1992 als Flüchtling des Bosnienkriegs nach Wien kam.

Hintergrund: Der Staat finanziert Religionslehrer, für Auswahl und Aufsicht der Lehrer ist die Religionsgemeinschaft zuständig. Im konkreten Fall habe die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) eine "Ermächtigungserklärung" ausgestellt. In der IGGiÖ will sich niemand an den Terrorverdächtigen erinnern. Die Personalakte des Dschihadisten sei nicht zu finden. Die politische Verantwortung für das Schulamt der IGGiÖ trug bis 2011 Ex-IGGiÖ- Präsident Anas Schakfeh.

Übrigens: Seit "Heute" Mirsad O.s Teilnahme bei einem Salafisten- Treffen 2013 in Wien enthüllte, wurde ermittelt.