Prozesstermin fix

Wiener (31) hielt Ex gefangen: "Weil du verfault bist!"

Ein Wiener soll seine Ex-Freundin eingesperrt, mit Elektroschocks gefoltert und mehrfach missbraucht haben. Nun steht der Gerichtstermin fest.
Christian Tomsits
01.12.2023, 05:30

"Du bleibst hier, weil du verfault bist", soll Manuel E. (31) seiner Ex zugeraunt haben, bevor er sie am 9. Juli laut Anklage zu Boden brachte und anschließend gefangen nahm. Drei Tage und drei Nächte soll die 33-Jährige von ihrem Ex in dessen Wohnung ein Martyrium durchgemacht haben, das selbst hartgesottene Ermittler erschütterte. Am 11. Dezember muss der 31-Jährige sich am Wiener Landesgericht wegen Freiheitsentziehung und Vergewaltigung verantworten. Die Unschuldsvermutung gilt.

Stromstöße und Tritte

Als die Frau eingesperrt gewesen war, soll sie immer und immer wieder vergewaltigt worden sein – wir berichteten. Der Grund: Ihr Ex-Lover habe laut Anklage die Trennung nicht akzeptieren wollen. Als die 33-Jährige ihre Taschen abholen kam, habe er sie von hinten überwältigt. Laut Anklage verpasste er der Wehrlosen mehrere Stromstöße mit einem Elektroschocker und schrie sie an, sie sei "verfault" und der Teufel.

Frau tagelang an Händen und Beinen gefesselt

"Wer bist du, dass du mich verlässt?", soll der türkischstämmige Wiener gebrüllt haben, bevor er ihr ins Gesicht trat. Je weniger du dich wehrst, desto schmerzloser wird es", habe der Verdächtige gesagt. "Ich wurde mit Kabelbindern an Knien und Händen gefesselt, mein Mund wurde mir mit Klebeband zugeklebt", erklärte das Opfer, das tagelang in Embryonalstellung ausharren musste, ehe es sich in einem unbeobachteten Moment befreien konnte.

Der 31-Jährige, der gerade Essen holen war, wurde mit Riesenpolizeiaufgebot festgenommen und inhaftiert, schließlich in ein Forensisch-Therapeutisches Zentrum überstellt. Denn laut Gutachter soll der 31-Jährige unter schwerwiegenden psychischen Störungen leiden. Besonders perfide: Laut Anklage habe er dem Psychiater nach dem Gespräch "viel Freude und gute Unterhaltung beim Lesen des Aktes" gewünscht. "Sie werden sehen, er ist unglaublich."

Top-Anwalt erklärt: "Mein Mandant ist unschuldig"

Anwalt Rudi Mayer verteidigt den Angeklagten in Wien.
Denise Auer

"Mein Mandant ist nicht schuldig. Er wusste von seiner Freundin erst spät, dass sie als Prostituierte arbeitet und ihm offensichtlich wegen Geld Liebe vortäuschte", erklärte sein Verteidiger Rudolf Mayer gegenüber der "Kronen Zeitung". Auch der Beschuldigte behauptete, die Frau habe alles genauso gewollt und auch den Elektroschocker als spezielles SM-Sexspielzeug gefordert.

Bist du von häuslicher Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe 

Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555

Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247

Rat auf Draht: 147

Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20

Polizei-Notruf: 133

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