Wien

Wiener (87) mit Schmerzen wartet auf mobiles Impfteam 

Otto B. (87) kann nur unter starken Schmerzen gehen. Einen Termin im Impfzentrum musste er stornieren. Nun hofft er auf ein mobiles Ärzteteam.

Christine Ziechert
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Maria (75) und Otto B. (87) hoffen auf eine baldige Impfung.
Maria (75) und Otto B. (87) hoffen auf eine baldige Impfung.
Helmut Graf

Der ehemalige Presse-Fotograf Otto B. (87) leidet an Polyneuropathie (Erkrankung des Nervensystems), beim Gehen hat er starke Schmerzen. Meist bewegt er sich nur im Rollstuhl fort. Trotzdem hoffte seine Frau Maria (75), die ihn liebevoll zu Hause in Donaustadt betreut, ihn zum Termin Ende Februar ins Impfzentrum in der Wassermanngasse (Floridsdorf) bringen zu können: "Aber es war unmöglich. Er hatte so starke Schmerzen, wir mussten den Termin leider stornieren", erzählt die 75-Jährige.

Nach dem verpassten Impftermin hängte sich die Pensionistin ans Telefon, rief mehrmals bei 1450 an, um einen Termin mit einem mobilen Ärzteteam zu vereinbaren – ohne Erfolg: "Wir wurden immer nur vertröstet, zuletzt vor über einer Woche. Sie meinten, sie setzen uns auf die Liste, aber nichts passierte. Obwohl mein Mann einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und eine Lungenembolie hinter sich hat. Zudem hat er Bronchialasthma und zählt zu den Hochrisikopatienten", ist Maria B. verzweifelt.

Service der mobilen Ärzteteams wird oft missbraucht

"Heute" fragte beim Wiener Gesundheitsdienst nach: "Leider konnten wir keine Registrierung von Herrn und Frau B. finden. Wir haben sie jetzt auf die Liste der mobilen Ärzteteams gesetzt. Sie werden in zwei bis 14 Tagen geimpft", erklärt eine Sprecherin. Erstaunlich: Nur zehn mobile Ärzteteams sind in ganz Wien unterwegs: "Es kommt immer wieder vor, dass dieses Service missbraucht wird. Wir bitten daher, nur darauf zurückzugreifen, wenn es tatsächlich keine andere Wahl gibt. Eine mögliche Alternative könnte der Weg in eine Impfstraße mittels Krankentransport sein", so die Sprecherin.