Wien
Wiener Anwalt erleichtert Erben um 328.000 Euro – Haft!
Ein Jurist zweigte als Nachlassverwalter einer Verstobenen fast 328.000 Euro ab, musste vor Gericht. Die empörten Erben sehen das Geld wohl nie mehr.
Kurzen Prozess machte ein Richter am Donnerstag mit einem angeklagten Wiener Anwalt. Schon nach einer halben Stunde gab es am Donnerstag ein rechtskräftiges Urteil am Wiener Landesgericht – schuldig! Der schon etwas ältere Advokat war jüngst kriminell geworden, veruntreute exakt 327.651,19 Euro vom Erbe zweier seiner Freunde.
"Schäme mich dafür"
"Ich schäme mich. Da meine Kanzlei nicht mehr ging, hatte ich finanzielle Schwierigkeiten. Ich hätte vor fünf Jahren schon aufhören sollen", meinte der nun Insolvente niedergeschlagen. Seine Kanzlei war hochverschuldet.
Die Verzweiflung muss sehr groß gewesen sein, denn die Vorgehensweise der ihm vorgeworfenen Straftat war nicht besonders ausgeklügelt. Im Juni 2022 war ihm die Verlassenschaft der Verstorbenen auf einem Treuhandkonto anvertraut worden – doch der Jurist überwies die Summe den rechtmäßigen Erben einfach nicht, sondern verwendete das gesamte Geld offenbar selbst.
Urteil: 2 Jahre Haft
"Dass Sie sich schämen, ist verständlich. Denn was Sie getan haben, ist auch wirklich eine Schande– besonders gegenüber Freunden", meinte der Richter. Ob oder wie die erschütterten Erben ihr verlorenen Vermögen wieder sehen werden, ist unklar. Der bisher unbescholtene Jurist bekam zwei Jahre Haft, die ihm aber auf drei Jahre Probezeit bedingt nachgesehen werden.
