Österreich

Wiener Architekturjuwel wurde ausgezeichnet

Die Werkbundsiedlung in Hietzing wurde 1930 errichtetet. Jetzt wurde sie mit der Ernennung zum "Europäisches Kulturerbe" ausgezeichnet.

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Vor rund 10 Jahren bot das Ensemble von 70 Häusern einen eher traurigen Anblick: Die Mieter leiden unter Zugluft, weil die Fenster undicht sind, viele Keller sind feucht und von den Fassaden bröckelt der Verputz. Die jahrzehntelange Vernachlässigung war unübersehbar. In dieses Situation beschloss die Stadt die Gebäude zu sanieren. 48 davon gehören über die Wiseg der Stadt. Kein leichtes Unterfangen. Denn von den 48 Häusern waren die meisten vermietet und bewohnt. Insgesamt 10 Millionen Euro stellte die Stadt Wien unter dem damaligen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) dafür zur Verfügung.

Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen

"Die Stadt Wien hat vor rund zehn Jahren beschlossen, die Werkbundsiedlung einer Generalsanierung zu unterziehen. Diese Arbeiten sind mittlerweile weitestgehend abgeschlossen und die nun erfolgte Auszeichnung ist eine wunderbare Würdigung der Sanierung dieses architektonischen Gesamtkunstwerks", so Bürgermeister Ludwig und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ).

Europäisches Kulturerbe und die Werkbundsiedlungen in Österreichs Nachbarschaft

Seit 2014 wird das "Europäische Kulturerbe Siegel" verliehen. Die Siedlung in Wien bildet damit gemeinsam mit vier weiteren Werkbundsiedlungen in Deutschland (Stuttgart), Polen (Breslau) und Tschechien (Brünn) eine länderübergreifende Kulturerbe-Stätte; die Werkbundsiedlung ist damit eine von insgesamt 48 Stätten in Europa, die derart ausgezeichnet ist. Dazu gehören auch die Akropolis in Athen und die große Synagoge in Budapest.

Die Wiener Werkbundsiedlung seit den 1930er Jahren

Die wirtschaftliche Lage in den 1930ern war schlecht. Somit konnten nur 14 der 70 Häuser wie geplant verkauft werden. Der Rest wurde vermietet. Im zweiten Weltkrieg wurden 6 zerstört, aber von zeitgenössischen Arnichtekten, wie Roland Rainer, wieder aufgebaut. Vor allem in den 50ern und 60ern wurden zahlreiche Häuser abverkauft. Seit Anfang der 2000er die Wiener Substanzerhaltungsg.m.b.H (wiseg) die Häuser übenommen hat, wurde der Ausverkauf der architektonisch wertvollen Häuser gestoppt. 48 gehören derzeit über die Wiseg der Stadt.