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Wiener auf Seychellen unter Mordverdacht

Heute Redaktion
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Bild: privat

Ein Österreicher steht auf den Seychellen unter Mordverdacht. Entsprechende Berichte mehrerer britischer Medien wurden vom Außenministerium in Wien bestätigt.

Der Mann soll für das Verschwinden eines Briten verantwortlich sein, mit dem er sich als einziges Crewmitglied auf einer Segeljacht im Indischen Ozean auf dem Weg von den Malediven nach Madagaskar befunden hatte. Bei einem Zwischenstopp auf den Seychellen ging der Österreicher allein von Bord, von seinem Begleiter fehlte jede Spur. Am 3. Juli klickten daher für den Wiener die Handschellen. Seither sitzt er dort in Haft.

"Wir wurden über die Verhaftung auf den Seychellen informiert", sagte Nikolaus Lutterotti, Sprecher des Außenministeriums in Wien. Zuständig sei die Botschaft in Nairobi, die mit den österreichischen Behörden Kontakt aufgenommen hat. Dem Häftling wurde eine Vertrauensperson der Botschaft zur Seite gestellt. Entscheidend sei die nächste Haftprüfung am kommenden Donnerstag (2. August). "Dieser Termin muss abgewartet werden, da entscheidet sich, ob der Mann freikommt oder nicht", so Lutterotti.

Auf Sri Lanka kennengelernt

Die Hintergründe der Geschehnisse sind unklar. Der Österreicher und der Brite sollen einander auf Sri Lanka kennengelernt haben. Der Wiener gilt als erfahrener Taucher und guter Schwimmer, er sei aber kein guter Segler, hieß es in Medienberichten. Er habe vom 48-jährigen Sean Terry - der sich auf einer Weltreise befand - segeln lernen wollen. Der Brite, der in Südafrika aufwuchs und Doppelstaatsbürger ist, hatte zuletzt am 18. Juni mit seiner Familien Kontakt.

Als eine Woche später sein österreichischer Segelfreund allein im Hafen auf den Seychellen einlief, kam der Fall ins Rollen. Der Polizei gegenüber soll der Wiener ausgesagt haben, dass der Vermisste in einem Tobsuchtsanfall von Bord gesprungen sei. Was die Ermittler allerdings stutzig macht: Der Segelfreund hat scheinbar keine Versuche unternommen, den Mann zu retten. Auf der Jacht blieb der Rettungsring unbenützt und der Mann-über-Bord-Alarm wurde nicht ausgelöst.

Selbstmordabsichten ausgeschlossen

Auch die Familie äußerte laut einer Sprecherin starke Zweifel an der Version des Österreichers. Warum hat der erfahrene Taucher nicht mehr unternommen, um den Briten zu retten?, klagten die Angehörigen an. Selbstmordabsichten des Vermissten schloss die Familie aus. Er habe eine australische Freundin und wollte zu Weihnachten wieder bei seiner Familie sein.

Die Jacht werde nun kriminaltechnisch untersucht. Vermisst werden ebenfalls die beiden Laptops Terrys. Mehr Aufschlüsse soll die Anhörung des Österreichers in drei Tagen bringen.