Wien

Wiener Autolenker bedroht Notarzt bei Reanimation

Im Kampf um Leben und Tod blockierten drei Rettungswägen eine enge Straße. Ein Autolenker rastete aus, störte die Helfer bei der Arbeit.

Claus Kramsl
In der Jadengasse verstellten Rettungswägen wegen eines Notfalls die Durchfahrt. Ein Autofahrer rastete aus.
In der Jadengasse verstellten Rettungswägen wegen eines Notfalls die Durchfahrt. Ein Autofahrer rastete aus.
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Beim Frühstück erlitt ein Wiener (55) in seiner Wohnung am Dienstag gegen 6.30 Uhr einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Sein Sohn wählte den Notruf, die Berufsrettung rückte mit drei Fahrzeugen an. Weil jede Sekunde zählte, parkten die Retter in der engen Jadengasse (Rudolfsheim-Fünfhaus) in zweiter Reihe.

Trotz Blaulicht sah Autofahrer rot

Obwohl es sich eindeutig um einen Einsatz handelte – das Blaulicht war bei allen Fahrzeugen eingeschaltet – sah ein an der Durchfahrt gehinderter Autolenker (45) rot: Er stoppte mitten auf der Straße, sprang aus seinem Auto und stürmte in die Wohnung, wo gerade Notarzt und Sanitäter um das Leben des Patienten kämpften. Der Mann beschimpfte Sohn und Lebensgefährtin des Erkrankten, bedrohte die Retter und störte so die Reanimation erheblich. Die Polizei musste die Situation entschärfen. Schließlich konnte der Patient soweit stabilisiert werden, dass er ins Spital gebracht werden konnte.

Dafür musste die Rettung allerdings rückwärts aus der Gasse schieben, denn der zornige Autolenker hatte sein Fahrzeug einfach stehen gelassen und war wutentbrannt davonmarschiert. Er wurde wegen blockieren eines Einsatzfahrzeuges und Parken in zweiter Spur angezeigt. Der 55-jährige Wiener ist auf dem Weg der Besserung und erholt sich im Krankenhaus von seinem Infarkt.

Notfall geht vor Verkehrsfluss

"Vielen Dank an die Polizei, die uns in dieser heiklen Situation sehr gut unterstützt hat! Wenn es um medizinische Notfälle geht, ist das Leben unserer Patienten im Fokus. Nicht immer kann man dabei auch auf den Verkehrsfluss achten. Unsere Sanitäter müssen in Ruhe arbeiten können um Leben zu retten!", so Berufsrettungs-Chef Rainer Gottwald zu "Heute".

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