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Wiener kriegt "Nazi"-Taferl, gibt es freiwillig zurück

Das symbolträchtige Kennzeichen bekam Mario von der Zulassungsstelle zugeteilt. "Wusste nicht wofür die Abkürzung '88' steht".

Heute Redaktion
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"Wusste nicht was '88' bedeutet"
"Wusste nicht was '88' bedeutet"
Bild: Leserreporter Mario

Wie regelmäßige "Heute"-Leser wissen, haben wir in der Vergangenheit schon öfter über illegale Wunschkennzeichen berichtet, die von ihren Besitzern zähneknirschend wieder abgegeben werden mussten. Doch der Fall von Mario aus Wien (28) ist anders.

"Wusste nicht wofür '88' steht"

Mario (30) bekam im Jahr 2014 von einer Zulassungsstelle das Kennzeichen "W-88888H" zugeteilt. Immer mehr Bekannte sprachen ihn auf seine Taferl an, nach dem Motto "Weiß du eh was das heißt?". Seine Antwort lautete nein.

Der Wiener meint, keine Ahnung gehabt zu haben welche Symbolkraft sein Kennzeichen hatte. "Ich fand es einfach nur hübsch, kannte die Abkürzung jedoch nicht", so der 28-Jährige. Dass die Nummer '88' in Neonazi-Kreisen für "Heil Hitler" steht, hatte er noch nie gehört.

Taferl zurückgegeben, "auch wenn ichs mir nicht ausgesucht hab"

Mario beschloss drei Jahre später (2017), sein zugeteiltes Kennzeichen wieder loszuwerden. Mit rechtsradikalem Gedankengut will er "nicht identifiziert werden", sagt er.

"Auch wenn ich mir das Kennzeichen nicht ausgesucht habe. Weiß ja keiner, dass es kein Wunschkennzeichen war", so Mario. "So ein schönes Kennzeichen geben Sie her?", soll ihn eine Mitarbeiterin bei der Rückgabe noch gefragt haben. "Wir können es auch hinterlegen?" bot sie an. Gesagt, getan - aber abgeholt hat Mario das Kennzeichen nicht mehr, wie er sagt.



(mp)

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