Österreich
Wiener Betriebe sparten 549.000 Tonnen CO2 ein
Das Umweltserviceprogramm "Öko Business Wien" wurde mit dem Ziel der Ressourcenschonung und Abfallvermeidung gegründet. Nun jubelt die Stadt über eine "Top-Bilanz".
Die Initiative "Öko Business Wien" wurde 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) ins Leben gerufen, um Wiener Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen im Betrieb zu unterstützen.
Erklärtes Ziel ist es, saubere Gewinne für Umwelt und Unternehmen durch ökologisches Wirtschaften zu erzielen und mit Umweltschutz innerhalb der Unternehmen hohe Qualität und finanzielle Vorteile zu sichern.
"94.500 Heißluftballone und 894 Olympia-Schwimmbecken eingespart"
Zum runden Jubiläum zieht die Wiener Umweltstadträtin Ullia Sima (SPÖ) nun positive Bilanz: In den vergangenen 20 Jahren konnten 549.000 Tonnen CO2, 151,3 Millionen Transportkilometer, 2,7 Millionen Kubikmeter Trinkwasser, 126 Tonnen Abfall und 1,8 Terrawattstunden Energie eingespart werden.
Mit dem eingesparten CO2 könnte man 92.544 Heißluftballone und mit dem Trinkwasser 894 Olympiabecken füllen und mit der eingesparten Energie 69 Prozent der Wiener Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen können. Das Gewicht des eingesparten Abfalls entspricht in etwa 4.232 ULF Straßenbahngarnituren der Wiener Linien.
Sima: "Umweltschutz wichtiger Teil des Erfolgs"
"Als wir das Programm ins Leben gerufen haben, war Umweltschutz für viele Unternehmen noch ein Fremdwort. Heute ist er wichtiger Teil des Unternehmenserfolgs, denn die ÖkoBusiness Betriebe schonen die Umwelt und steigern gleichzeitig durch Betriebskosteneinsparungen die eigene Wettbewerbsfähigkeit", erklärte Sima.
Schon über 1.200 Betriebe dabei
Bis heute hätten 1.229 Wiener Betriebe an der Initiative teilgenommen, informierte die Stadträtin. Zusammen genommen hätten diese Betriebskosteneinsparungen in der Höhe von 155 Millionen Euro erreicht, die für Sima zeigen, dass sich betriebliches Engagement für Nachhaltigkeit und Umwelt auch wirtschaftlich rechnen. "Die Maßnahmen sind eine Win-Win Situation für teilnehmende Betriebe: Sie tun Gutes für die Umwelt und sparen gleichzeitig Ressourcen und Betriebskosten", so Sima.
Die 20 Jahre Erfahrung würden zeigen, dass kreative Maßnahmen zum Umweltschutz besonders dort entstehen, wo verschiedene Erfahrungswerte aufeinandertreffen und Know How ausgetauscht wird. Deshalb habe sich ÖkoBusiness Wien verstärkt vom klassischen Beratungsförderungsprogramm hin zum Umwelt-Know How-Netzwerk entwickelt, so Sima.
Angebot wird laufend ausgebaut
"ÖkoBusiness Wien" werde laufend weiterausgebaut, um neue Anreize zu schaffen und neue Zielgruppen, beispielsweise Jungunternehmer, anzusprechen. Ein Beispiel hierfür ist das vor drei Jahren ins Leben gerufene Programm "Re:Wien". Dabei werden Unternehmensgründer unterstützt, Nachhaltigkeit von Anfang an in ihr Geschäftsmodell zu integrieren.
Von den Programm überzeugt sind auch die Jungunternehmerinnen Jessica Neumann und Karin Kuranda von "endlos fesch" sowie die Köchinnen Bettina Demberg und Barbara Schöllenberger von "Koch Doch". Besonders die vielfältige Unterstützung und Beratung sowie die Vernetzung mit anderen Start Ups, die durch "Re: Wien" ermöglicht werde, hätten bei der Umsetzung und Entwicklung der Geschäftsideen geholfen.
Sparen nach Plan – mit ÖkoBusiness Wien
"ÖkoBusiness Wien" leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo es als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien und der Umweltförderung Inland des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus.
Unterstützt wird das Programm außerdem von der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur Wien, der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten (MA 36) und den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).
(lok)