Österreich

Wiener Christbäume treten ihre letzte Reise an

Heute Redaktion
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Noch bis 13. Jänner sind die Weihnachtsbaum-Sammelstellen der MA48 geöffnet. In der Müllverbrennungsanlage Pfaffenau wird aus den gesammelten Weihnachtsbäumen umweltfreundliche Energie.

Offiziell geht die Weihnachtszeit zwar erst mit Mariä Lichtmess am 2. Februar zu Ende, doch die meisten Wiener entsorgen ihre Weihnachtsbäume rund um den 6. Jänner. Heuer können die Bäume an 534 Sammelstellen in ganz Wien abgegeben werden.

Über 750 Tonnen Christbäume werden Brennholz

Im vergangenen Jahr wurden mehr als 173.000 Christbäume oder über 757 Tonnen zu den hunderten Sammelstellen gebracht. Von dort werden sie von Mitarbeitern der MA48 abgeholt und per Müllauto in die Müllverbrennungsanlage Pfaffenau (Simmering) gebracht. Hier entsteht aus den Bäumen in einer den modernsten Müllverbrennungsanlagen Europas genug Energie, um tausende Wiener Haushalte mit Strom und Fernwärme versorgen zu können.

Nach Eintreffen der Müllwägen werden diese zunächst gewogen. Pro Waage verzeichnen zwischen sechs und acht Wiegezellen, wie schwer das Müllauto vor und nach Beladung ist. In einen der orangen Müllwagen der MA48 passen etwa 15 Kubikmeter oder rund sechs Tonnen Müll.

Die Müllverbrennungsanlage Pfaffenau in Wien-Simmering zählt zu den modernsten Anlagen Europas. Bis zu 100 Müllfahrzeuge der MA48 entladen hier zwei Mal täglich ihren Inhalt in den Müllbunker.

Pro Stunde werden 32 Tonnen Restmüll bei einer Mindesttemperatur von 950 Grad Celsius verbrannt. So werden jährlich insgesamt rund 250.000 Tonnen Restmüll verwertet. Mit der daraus gewonnenen Energie versorgt Wien Energie rund 25.000 Haushalte mit Strom und rund 50.000 Haushalte mit Fernwärme.

Sperrmüll wie Christbäume mit höherem Heizwert

Über eine von insgesamt 12 Luken werden der eingesammelt Hausmüll sowie die Weihnachtsbäume entladen. "Dabei gibt es getrennte Mulden für Sperr- und Hausmüll. Der Sperrmüll wird zunächst per Kran in einen Schredder geladen, von wo er zerkleinert zurück in die Mulde "regnet". "Danach werden Sperr- und Hausmüll miteinander vermengt. Grund ist, dass Sperrmüll einen höheren Heizwert hat als Hausmüll. Durch die Vermengung kann die Heizleistung erhöht werden", erklärt Erik Wallner von der Wien Energie-Betriebstechnik gegenüber "Heute".

Strom und Wärme für tausende Haushalte

Die Energie, die durch die thermische Verwertung der Christbäume entsteht, nutzt Wien Energie zur Erzeugung von Strom und Fernwärme. Insgesamt werden aus den Christbäumen rund 1.900 Megawattstunden Energie gewonnen. Umgerechnet können damit einen Monat lang etwa 1.060 Haushalte und rund 2.470 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden.

Sammelstellen noch bis 13. Jänner geöffnet

Noch bis Sonntag stehen den Wiener die Christbaum-Sammelstellen zur Verfügung. Zusätzlich können die Bäume auch ganzjährig auf den Wiener Mistplätzen abgegeben werden. Die Standorte der temporären Sammelstellen können in der MA48-App oder online im Stadtplan der Stadt Wien eingesehen werden. (lok)