Österreich

Wiener Christkindlmärkte ignorieren Pelz-Verbot

Heute Redaktion
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VIER PFOTEN wollte wissen, ob sich die Standler an das Echtpelz-Verbot halten. Dafür klapperten sie acht der bekanntesten Christkindlmärkte in Wien ab.

Seit 1. Oktober 2018 darf laut Wiener Marktordnung auf Märkten kein Echtpelz mehr verkauft werden. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN wollte wissen, ob sich die Händler an das Verbot halten. Fazit: Noch viel Luft nach oben.

Acht Christkindlmärkte getestet - vier durchgefallen

Die Tierschützer klapperten acht der beliebtesten Wiener Christkindlmärkte nach Echtpelz ab. Das Ergebnis: Vier von acht fielen durch. Auf den Märkten am Spittelberg, Rathausplatz, Karlsplatz sowie Am Hof wurde trotz Verbot Echtpelz verkauft. Die Märkte Schönbrunn, im Alten AKH, auf der Freyung und am Maria-Theresien-Platz waren "sauber".

„Unter den Fundstücken waren etwa ein Paar Handschuhe mit Kaninchenpelz, ein Bommel zum Anstecken aus Kaninchenfell und eine Haube mit Bommel, vermutlich vom Marderhund"

,so VIER PFOTEN.

Falsch oder gar nicht gekennzeichnet, Verkäufer unwissend

Die Tierschützer finden auffällig, dass viele der Verkäufer angaben, nicht zu wissen oob es sich bei Ihren Waren um Echt- oder Kunstpelt handelt. „Jene die wussten, dass es um Echtpelz geht, konnten wiederum die Tierart nicht spezifizieren. Keines der Produkte war gekennzeichnet, so wie es eigentlich Vorschrift wäre", so VIER PFOTEN.

Konsumenten werden getäuscht

Für die Konsumenten ist es fast unmöglich zu erkennen, ob es sich um um Echtpelz handelt, so die Tierschutzorganisation. „Wenn dann noch der Verkäufer versichert, dass es unechter Pelz ist, dann ist das Konsumententäuschung", sagt Pluda. Zudem ist Kunstpelz heutzutage schon so gut gemacht, dass er Echtpelz seht ähnlich sieht.

Die Verstöße wurden laut von VIER PFOTEN an das MA 59 - Marktservice & Lebensmittelsicherheit gemeldet. "Dort sicherte uns der zuständige Beamte verstärkte Kontrollen zu", sagt Martina Pluda, Kampagnenleiterin von VIER FPOTEN. Die Konsumenten hätten schließlich ein Recht darauf, dass sich der Handel an bestehende Gesetze hält, so Pluda.

(mp)