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2:1 in Hütteldorf! Austria überflügelt Rapid im Derby

Die Wiener Austria schlägt Rapid im 337. Wiener Derby 2:1, überholt den Rivalen und verlängert dessen düstere Stadionserie.

Sebastian Klein
Huskovic bringt die Austria nach nur vier Minuten in Führung.
Huskovic bringt die Austria nach nur vier Minuten in Führung.
Gepa

Der erste Sieger nach sieben Derby-Unentschieden in Folge heißt Austria Wien! Die Veilchen gewinnen am Sonntag das Topspiel der Bundesliga in der elften Runde bei Rapid mit 2:1.

Die Violetten dominieren die Anfangsphase, gehen früh mit zwei Toren in Führung, haben mit Goalie Christian Früchtl dann einen starken Rückhalt. Die Gäste setzen sich im mit 26.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Stadion durch. Rapid muss seit der Eröffnung der Heimstätte weiter auf den ersten Heimsieg warten.

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    337. Wiener Derby – der Spielfilm in Bildern. Die Austria jubelt nach einem frühen Doppelschlag über einen 2:1-Sieg bei Rapid.
    337. Wiener Derby – der Spielfilm in Bildern. Die Austria jubelt nach einem frühen Doppelschlag über einen 2:1-Sieg bei Rapid.
    Gepa

    Die Austria – mit drei Minuspunkten (Verstöße gegen die Lizenzauflagen) in die Saison gestartet, ein Spiel mehr absolviert – überholt Rapid in der Tabelle, ist neuer Fünfter. Die Hütteldorfer sind mit einem Punkt Rückstand Siebenter. Die Tabelle und alle Statistiken zur Bundesliga und dem 337. Wiener Derby findet ihr unten im "Heute"-Datencenter.

    Matchwinner und Austria-Goalie Christian Früchtl bei Sky: "Derby-Sieg? Das ist das Geilste überhaupt. Super Stimmung. Wahnsinn, das hier zu gewinnen. Erste Halbzeit haben wir das kontrolliert. Zweite Halbzeit war es klar, dass wir leiden müssen. So sehr, war nicht der Plan. Schlussendlich scheiß egal wie! Es waren drei, vier Paraden. Die waren alle nicht so schlecht."

    Austria: Explosiver Beginn, Zittern zum Ende

    Die Gäste schocken Rapid mit einer fulminanten Anfangsphase. Vor dem Derby rechnete alles mit einer müden Austria, das 0:5 bei Villarreal ist erst drei Tage her. Schwere Beine? Fehlanzeige!

    Die Austria überrollt die Hausherren gleich zu Beginn. Ein ungenauer Ausschuss von Rapid-Goalie Niklas Hedl führt zum Ballverlust. Andreas Gruber setzt Muharem Huskovic ideal ein, der schiebt trocken zum 1:0 ein (4.). Huskovic: "Wir haben als Mannschaft zusammengehalten, hätten das Spiel früher entscheiden können. Wir hatten gute Ballstafetten. Wir haben alles gegeben, hatten richtig Spaß. Wir sind richtig froh, dass wir die drei Punkte feiern können."

    Die Veilchen bleiben am Drücker, kassieren durch die erste Chance der Grün-Weißen aber beinahe den Ausgleich. Christian Früchtl ist zur Stelle. Der Schlussmann pariert gegen Rapids Ferdi Druijf glänzend.

    Praktisch im Gegenzug dribbelt Dominik Fitz im Rapid-Strafraum, wird in die Zange genommen, fällt nach dem Kontakt von Martin Koscelnik – Elfmeter! Der gefoulte Fitz tritt selbst an, erzielt das 2:0 (16.).

    Austria-Torschütze Dominik Fitz: "Die Emotionen sind unglaublich. Ein Derby zu gewinnen – es gibt nichts Schöneres. Wir haben in der ersten Halbzeit überragend gespielt, in der zweiten alles wegverteidigt. Ein verdienter Sieg."

    Die Austria bleibt bis zum Pausenpfiff am Drücker, verpasst die Vorentscheidung. Nach dem Seitenwechsel gibt Rapid erstmals Gas, erarbeitet sich in Person von Druijf und Marco Grüll gute Chancen. Früchtl setzt sich durch.

    Erst in der Nachspielzeit verkürzt der eingewechselte Ante Bajic auf 1:2 (91.). Zu spät für einen Punkt.

    Austria-Trainer Manfred Schmid: "Mich freut es für die Mannschaft. Ich sehe, wie die Jungs jeden Tag arbeiten, nach Rückschlägen zusammenhalten."

    Rapid: "Dann hat sich jeder versteckt …"

    Rapids Bernhard Zimmermann ist geknickt: "Wir haben den Start leider verschlafen. Im Derby muss jeder von der ersten Minute an da sein. Daran müssen wir arbeiten und das werden wir. Wir tun uns jetzt schon seit Jahren schwer." Der Stürmer kommt beim Stand von 0:2 zu Fall, bekommt zunächst den Elfmeterpfiff. Die Schwalbe wird nach dem Videostudium erkannt, der Elfer zurückgenommen: "Ich hätte schon gedacht, dass es einer war. Durch den Videoschiedsrichter hat die Gerechtigkeit gesiegt. Ich hätte den Elfmeter gerne genommen."

    Rapid-Kapitän Maximilian Hofmann, der in der zweiten Hälfte eingewechselt wird: "Es war in allen Belangen zu wenig. Wir haben uns so viel vorgenommen, genau das dann nicht umgesetzt. Keine zweite Bälle, keine Ruhe am Ball, der Austria zwei Tore geschenkt. Das ist brutal ernüchternd. Es tut weh, im eigenen Stadion wieder nicht zu gewinnen. Wir haben so viel geredet, dass wir endlich den Derby-Sieg holen. Dann hat sich jeder versteckt und uns war die Austria in der ersten Hälfte in allen Belangen überlegen. Es tut einfach weh und ist schwer zu verstehen."

    Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer: "Schlechter kann man nicht starten. Wir sind für unsere Fehler beinhart bestraft worden. Eine Halbzeit ist zu wenig. Wir haben uns viel vorgenommen. Wenn du dann so ein schnelles Gegentor bekommst. Vor dem zweiten Gegentor die große Chance auf den Ausgleich nicht nützt. Wir sind katastrophal in das Spiel gestartet. Trotzdem war es erste Halbzeit viel zu wenig. Wir waren schockiert von den zwei Gegentoren, nicht mutig genug, früh Druck auszuüben."

    Feldhofer über die Sieglosigkeit im Allianz Stadion: "Es ist bitter, das tut uns allen sehr weh. Aber es hilft nichts. Die Jungs sind alle am Boden zerstört. Aber wir haben noch genug Zeit, um Punkte zu sammeln."

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      Eine Ente macht das Allianz Stadion vor dem 337. Wiener Derby unsicher.
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