Wiener Designer erfindet Smartphone-Ersatz

Lässig: Das "Substitute Phone" sieht aus wie ein Smartphone, funktioniert aber ganz ohne Elektronik – dafür mit dem haptischen Erlebnis, des "Wischens".

Menschen, die in der U-Bahn auf ihre Smartphones starren und herumwischen: Das ist mittlerweile ein vertrautes Bild. Ob aus Langeweile oder aus einem Drang heraus, möglichst nichts zu verpassen: Viele von uns wischen ständig über unsere Smartphones – so dass es schon fast an Suchtverhalten grenzt.

Jetzt gibt es einen Ersatz fürs geliebte Smartphone: Der Wiener Designer Klemens Schillinger (34) entwarf ein "Substitute Phone". Das Ersatz-Smartphone sieht genauso aus wie ein echtes, doch: statt einem elektronischen Display gibt es Kugeln, über die man "wischt".

Ersatz-Wischen zur Beruhigung

Wie es zur Idee für das Ersatz-Smartphone gekommen ist? "Im Rahmen der Vienna Design Week gab es eine Ausstellung unter dem Motto 'Offline' – Design for the (good old) real world", erklärt Schillinger gegenüber "Heute". "Am Anfang stand die Beobachtung, dass sich die Leute viel mit ihrem Smartphone beschäftigen", so der Designer. Mit dem Ersatz-Smartphone kann man die Bewegung wahrnehmen – ähnlich wie beim Fidget Spinner geht es um die haptische Erfahrung.

Fünf verschiedene Ersatz-Smartphones

Derzeit gibt es fünf "Substitute Phones" mit verschiedenen "Scroll-Arten". Bei einem kann man etwa quer scrollen – bei einem anderen kann man über eine Querlinien on- und off-sliden. Die Kugeln sind im Marmorlook und aus Naturstein. "Die Hülle ist aus gefrästem Plastik", sagt Schillinger. Er selbst hat seine Erfindung ausprobiert. "Es wirkt beruhigend", beschreibt er den Effekt.

Das Ersatz-Smartphone liegt bei einem Preis von rund 200 Euro – da es ja ein Kunstprojekt ist. Eine weitere Erfindung des Designers: Wenn man sein Smartphone in eine Lade legt, geht das Licht an. "Dann kann man sich konzentrieren", erklärt Schillinger die Idee dahinter. Ansonsten entwirft Schillinger unter anderem Möbel. Infos: www.klemensschillinger.com