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Wiener Diplomat blockiert Stellplatz für Behinderte

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter

In Wien-Mariahilf sorgte ein schwarzer Mercedes mit Diplomaten-Kennzeichen für Ärgernis. Weil er auf einem Behindertenparkplatz stand, konnte eine Frau dort nicht aussteigen.

Parkplätze für behinderte Personen gehören zu den absoluten Tabuzonen, wenn es ums Parken geht. Wer dort sein Fahrzeug abstellt, wird abgeschleppt und kassiert eine Anzeige.

Ein Wiener Diplomat hatte es am Mittwochabend wohl besonders eilig zu einem Termin. In Wien-Mariahilf stellte er seinen schwarzen Mercedes auf einem Behindertenparkplatz ab. Von dem Park- und Halteverbot ist nur ein behördlich gemeldetes Kennzeichen ausgenommen - nämlich jenes einer querschnittsgelähmten Frau.

"Der Stellplatz ist auf das Fahrzeug meiner Frau zugelassen, weil sie seit zehn Jahren querschnittgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen ist", so ihr Ehemann Andreas. (Name von der Redaktion geändert)

Seine Frau wollte an besagtem Abend wie gewohnt ihr Auto auf dem vom Magistrat zugesicherten Stellplatz abstellen, was sich allerdings als unmöglich herausstellte - der Mercedes stand nämlich im Weg.

"Die Polizei ist relativ rasch gekommen, hat die Sachlage aufgenommen und war innerhalb weniger Minuten wieder weg. Eine Anzeige ist zwar laut Polizei möglich und wird auch gemacht, das Abschleppen des Autos, das im Normalfall selbstverständlich wäre, ist im Falle eines Diplomatenfahrzeuges nicht möglich", so "Heute"-Leser Andreas.

Strafzettel für Diplomaten



Diplomaten dürfen sich im Verkehr natürlich nicht alles erlauben. Auch das Falschparken, wie in diesem Falle, kann bestraft werden.

"Wird ein Fahrzeug falsch, gefährlich oder behindernd für den Verkehr abgestellt, wird es abgeschleppt und zur Anzeige gebracht", erklärt Polizei-Pressesprecher Patrick Maierhofer.

Der einzige Unterschied liegt in der Strafverfolgung selbst: Die jeweilige Botschaft bekommt dann nämlich das Mandat zugestellt. (mz/mp)