Wien

Wiener E-Scooter-Fahrer halten sich oft nicht an Regeln

E-Scooter sind im Stadtverkehr nicht ungefährlich, viele Lenker kennen die Regeln nicht und sind viel zu schnell unterwegs. Das zeigt eine KFV-Studie.

Thomas Peterthalner
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Bremstest für E-Scooter auf der Mariahilfer Straße in Wien. Fazit: Die "Speedbremse" funktioniert, man ist aber immer noch ziemlich flott unterwegs.
Bremstest für E-Scooter auf der Mariahilfer Straße in Wien. Fazit: Die "Speedbremse" funktioniert, man ist aber immer noch ziemlich flott unterwegs.
Denise Auer

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) untersuchte das Fahrverhalten von E-Scooter-Lenkern in Wien. 1.507 Fahrer wurden dafür im Stadtgebiet beobachtet. Das Ergebnis: Nur drei Prozent der Lenker trug einen Helm. Überhaupt nur magere 0,5 Prozent zeigten ein Abbiegemanöver vorschriftsmäßig per Handzeichen an, ein Drittel der Lenker befuhr verbotenerweise den Gehsteig. 

Viele fahren auf Gehsteig

Auch bei Vorhandensein eines Radwegs bevorzugten 23 Prozent der E-Scooter-Fahrer den Gehsteig. War nur ein Radfahr- oder Mehrzweckstreifen vorhanden, fuhren immer noch 46 Prozent auf dem Gehsteig. 7,2 Prozent der 152 in puncto Lichtverwendung beobachteten E-Scooter-Fahrer fuhren bei Dunkelheit ohne Licht. Rund 40 Prozent waren entweder mit einem Vorder- oder einem Rücklicht unterwegs. Nur ein einziger beobachteter E-Scooter war gesetzeskonform mit Beleuchtung vorne und hinten sowie mit Reflektoren vorne, hinten und seitlich in Fahrt. Bei 48 von 1.507 Fahrten (3 %) standen zwei Personen auf einem Scooter, auch das ist verboten.

Oft schnell unterwegs

Die KFV-Tempomessungen zeigen: E-Scooter sind mit durchschnittlich 15,1 km/h unterwegs. Der Rekord der Messungen lag bei 31 km/h. 15 Prozent von 938 gemessenen E-Scooter-Fahrern waren mit mehr als 20 km/h unterwegs, Männer dabei durchwegs schneller als Frauen. Deutlich geringer ist das Tempo auf verbotenem Terrain. Auf Gehsteigen wurden durchschnittlich 10,3 km/h gemessen, die im Mischverkehr mit Fußgängern aber immer noch zu hoch sind. Auch in der Annäherung an ungeregelte Radfahrerüberfahrten sind E-Scooter – ebenso wie Fahrräder – um einiges zu schnell unterwegs: Statt der maximal erlaubten 10 km/h brausten E-Scooter mit durchschnittlich 15,4 km/h heran.

Viele Unfälle

Seit 2015 zeigt sich in Österreich ein deutlicher Anstieg der E-Scooter-Unfallzahlen. Allein im Jahr 2019 verletzten sich laut KFV Injury Database rund 1.200 E-Scooter-Fahrer so schwer, dass sie ins Spital mussten. Der Großteil der verletzten E-Scooter-Fahrer ist laut KFV-Statistik männlich. Die verunglückten E-Scooter-Fahrer sind tendenziell jünger als 40 Jahre, E-Scooter-Unfälle ereignen sich überwiegend tagsüber, meistens auf Gehsteigen, Gehwegen und Radfahranlagen.

Meist selbst verschuldet

Hauptunfallursachen sind laut der Studie zu hohes Tempo, Unachtsamkeit, Ablenkung, Rotlichtmissachtung, Fehleinschätzung der Bodenbeschaffenheit, Alkoholkonsum sowie Selbstüberschätzung. Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen, Abschürfungen und Prellungen tragen die Lenker am häufigsten davon. Oft sind die User nicht ausreichend über die für E-Scooter geltenden rechtlichen Regelungen informiert. 

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