Wiener Ehepaar mit Neffentrick betrogen

Der Neffentrick boomt bei Kriminellen in Österreich. Jüngster Fall: Ein gutgläubiges Wiener Ehepaar wurde von einer Unbekannten um mehrere tausend Euro betrogen. Die Polizei gibt nun Tipps, wie Sie den Kriminellen nicht auf den Leim gehen.

Am Telefon gab sich die Unbekannte als in Deutschland lebende Freundin des Wiener Ehepaars aus. Die Dame bat dringend um einen größeren Bargeldbetrag, da sie in Wien die Anzahlung für eine Wohnung geleistet hatte und diese nun auszahlen müsse. Sie wolle das Geld am nächsten Tag zurückzahlen, wenn ihr eigenes Vermögen aus Deutschland überwiesen worden ist. Der Pensionist schöpfte keinen Verdacht und behob bei der Bank mehrere tausend Euro.

Dann wurde ein Treffpunkt für die Übergabe des Geldes vereinbart. Dort erschien statt der vermuteten Bekannten aus Deutschland eine junge Frau, die sich als deren Tochter ausgab. Sie versicherte, dass ihre Mutter wegen der Vertragsunterzeichnung im Immobilienbüro auf das Geld wartete und das Ehepaar danach besuchen wollte. Das betrogene Ehepaar wartete auf den Besuch vergebens und erstattete schließlich Anzeige.

Die Sicherheitstipps der Polizei

- Auf keinen Fall Nachrichten, Pakete, Geldsendungen, Zustellungen und ähnliches für die Nachbarn übernehmen.

- Vorsicht, wenn es an der Tür klingelt: Durch durch Vorzeigen von übergroßen Teppichen oder Leintüchern, Vortäuschen von Übelkeit oder Krankheit und Verlangen eines Glas Wassers oder eines Zettels, um eine Nachricht zu hinterlassen, können sich Kriminelle in die Wohnung schleichen.

- "Arbeiter" genau kontrollieren und bei der Firma nachfragen. Täter geben sich oft als Mitarbeiter von E- oder Gas-Werken aus, die entweder eine Kontrolle durchführen müssen oder offene Rechnungen kassieren wollen.

- Vorsicht bei Telefonarufen. Spätestens bei der Frage: "Kennst du mich noch?" sollten die Alarmglocken schrillen. Nie persönliche Informationen preisgeben, wenn nicht absolut klar ist, wer da am anderen Ende der Leitung spricht.

- Fremden Personen niemals Geld, Sparbücher oder Wertsachen übergeben.

- Kaufen Sie nichts an der Wohnungstüre.

- Leisten Sie keine Unterschrift für Bestellungen oder als Bestätigung.