"Ursprünglich dachte ich mir, dass ich mit Kindern arbeite. Als ich dann in mich ging, hatte ich davor Angst, das Leid der Kinder nicht verkraften zu können. So habe ich mich den Tieren gewidmet, speziell den Katzen", erzählt Katzenflüsterin Petra Ott aus Wien.
"Ich bin Diplom-Tiercoach für Hund und Katze. Bei uns in Österreich gab es den Spezialisten für Katzen nicht." Gibt es nun viele junge Menschen, die nach Petra Otts Vorbild auch gern diesen Beruf ergreifen wollen? "Ja, in jeder Altersklasse und jeder Schicht, wenn man das so sagen darf. Oder besser gesagt, vom Straßenkehrer bis hin zum Akademiker. Bei mir kann man sich mittels Fernlehrgang oder Einzelunterricht ausbilden lassen."
Es brauche dringend noch mehr "Katzentherapeuten". "Ich tue schon, was ich kann. Ich habe auch ein eigenes Team, damit wir schneller bei den Härtefällen sind. Dennoch muss man sich vorstellen, wir haben alleine in Österreich an die zwei Millionen Katzen. Nicht jede hat ein Problem, aber es geht auch um Ernährung oder Beschäftigung."
Und was ist es nun das, was Katzen verrückt macht? "Stress! Ob durch Schmerzen oder Krankheit, durch Rangordnungsthemen, Mobbing, Ressourcenaufteilung, Umfeld, Menschen. Da gibt es sehr viel, was ich in meinen Analysengesprächen frage." Und: Es gibt eigentlich keine 'verrückten' Katzen. "Diese verhaltensauffälligen Katzen schreien nur nach Hilfe. Leider sieht das dann für uns so aus, als würden sie Protestpinkeln oder aggressiv wie Rambo kämpfen."
"Ich habe ungefähr 8.000 Katzen geholfen, ihr Verhaltensproblem wegzubekommen." Bis auf zwei Mal hat es funktioniert. Und wie viele Stunden braucht ein Tier, bis es wieder "rund" läuft? "Grundsätzlich zunächst eine Stunde für das Analysegespräch und dann folgen gleich der Trainings- und der Maßnahmenplan. Danach telefonieren wir mit den Katzenhaltern noch ein bis zweimal ungefähr 15 Minuten lang zur Nachkontrolle und zum Feintuning. Danach sind wir fertig und die Katzenhalter sind wieder mit ihrem kleinen Fellbüschel glücklich!"
Wie sehr beeinflusst eine "verrückte" Katze den Alltag eines Katzenbesitzers? "Massiv! Oft wird dann schon in den Familienhaushalten gestritten. Die Katzenhalter sind schon sehr verzweifelt und wissen sich nicht mehr zu helfen. Sie holen sich aus den sozialen Netzwerken Informationen. Das klappt aber nicht immer, denn man muss sehr viel bedenken, um wirklich zum Erfolg zu kommen. Deshalb gibt es ja uns, die Katzenprofis." Und was ist ein No Go beim Katzenerziehen? "Auf keinen Fall schimpfen oder gewalttätig der Katze gegenüber sein, denn das führt dazu, dass das Problem nicht weg geht. Es könnte sogar schlimmer werden."
Die tierpsychologische Verhaltensberatung und das Coaching für Katzen gibt es ab 40 Euro. Wenn du für deine geliebte Katze eine kostenlose Therapiestunde mit Petra Ott haben möchtest, begleitet vom "Heute"-Video-Team, dann schreibe eine kurze Email an [email protected] – erzähle uns, wie alt deine Katze und erkläre kurz was das "Problem" ist und seit wann. Schreibe auch dazu, dass du einverstanden bist, dass das Video-Team zu dir und deiner Katze nach Hause kommt.