Teuerung und Krisen

Wiener Familie braucht 200 Euro mehr im Monat für Essen

Eine Wiener Familie kämpft mit den steigenden Lebenserhaltungskosten. Das Angebot von Sozialmärkten ist für sie überlebenswichtig.

Wien Heute
Wiener Familie braucht 200 Euro mehr im Monat für Essen
Sozialmarkt in Wien-Neubau.
Helmut Graf (Archivbild)

"Es ist schwierig", beschreibt Brigitta H. ihre Situation. Seit der massiven Teuerung bleibt ihrer Familie nichts anderes übrig, als auf das Angebot der Sozialmärkte zurückzugreifen. Nahrungsmittel und Hygieneartikel bekommt man hier nämlich um zwei Drittel günstiger als beim Diskonter.

"Alles ist teurer geworden, vor allem das Essen", erzählt Brigitta H. Mit ihren zwei Kindern und ihrem Lebensgefährten lebt sie im 23. Bezirk. Wöchentlich nimmt sie den Weg in den 15. Bezirk auf sich, um beim Sozialmarkt des Samariterbundes in der Pillergasse Lebensmittel einzukaufen.

Osterhase beschenkt benachteiligte Kinder

Gerade besondere Anlässe und Feierlichkeiten stellen sozial benachteiligte Familien vor Herausforderungen. "Natürlich will man seinen Kindern eine Freude bereiten und ihnen ihre Wünsche erfüllen. Wenn das Geld dazu nicht reicht, macht einen das natürlich traurig", so Brigitta H.

Angebote wie etwa die jährliche Ostereiersuche in den Sozialmärkten des Samariterbundes findet sie daher umso wichtiger. "Ich komme jedes Jahr mit meinen Kindern her, denn die Aktion ist wirklich toll und hilft uns enorm."

"Brauchen 200 Euro mehr im Monat"

Die Möglichkeit, im Sozialmarkt einzukaufen ist eine enorme Erleichterung für die Familie H. Während sie vor einigen Jahren noch 300 bis 400 Euro im Monat für Lebensmittel inklusive der Verpflegung ihrer beiden Söhne in Bildungseinrichtungen ausgab, sind es heute 600 bis 700 Euro.

Teuerung sorgt für Ansturm in Sozialmärkten

Auch seitens des Samariterbundes beobachtet man die ständige Belastung einkommensschwacher Familien. "Durch die Teuerungskrise haben die Sozialmärkte für diese Menschen stark an Bedeutung gewonnen. Seit zwei Jahren beobachten wir eine stetige Zunahme an Sozialmarkt-Kunden", erklärt Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbund Wiens.

Ostereiersuche im Sozialmarkt Pillergasse

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    Der Osterhase versteckte Ostereier für die Kinder der SOMA-Kunden.
    Der Osterhase versteckte Ostereier für die Kinder der SOMA-Kunden.
    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Wiener Familie kämpft mit den steigenden Lebenshaltungskosten und ist gezwungen, auf Sozialmärkte zurückzugreifen, um Lebensmittel und Hygieneartikel zu erschwinglichen Preisen zu erhalten
    • Die Teuerung hat die monatlichen Ausgaben auf fast das Doppelte erhöht
    • Sie benötigen zusätzliche 200 Euro im Monat
    • Der Samariterbund Wiens stellt einen Anstieg einkommensschwacher Kunden in Sozialmärkten aufgrund der Teuerungskrise fest
    red
    Akt.