Wiener Familienvater in Türkei festgenommen

Erneut wurde ein Österreicher direkt bei der Einreise in die Türkei festgenommen. Diesmal handelt es sich um einen 37-jährigen Familienvater aus Wien. Grund für die vorübergehende Festnahme am 31. März waren Erdogan-kritische Postings auf Facebook.

Der 37-jährige Wiener befand sich auf der Durchreise in den Iran, wo er Verwandte besuchen wollte. Doch unmittelbar vor der Passkontrolle wurde der österreichische Staatsbürger von Zivilpolizisten gestoppt und verhört. "Sie nahmen mir das Handy ab und erkundigten sich über meine Facebook-Aktivitäten", schilderte der 37-Jährige gegenübe der "Kronen Zeitung".

Handy abgenommen

Die Polizisten nahmen ihm das Handy ab und verboten ihm die Einreise. Die Nacht von 31. März auf 1. April musste er mit vier anderen "Verdächtigen" in einem streng bewachten Zimmer auf dem Airport verbringen und wurde dann am nächsten Tag nach Wien zurückgeschickt.

"Dieser Vorfall verstößt klar gegen internationales Recht. Immer wieder kommt es in der Türkei zu solchen willkürlichen Aktionen, speziell Kurden sind im Visier", so Amer Albayati vom Verein Integration-Bildung-Kultur.

Österreichischer Journalist weiter in Haft

Das Außenamt warnt seit geraumer Zeit vor Einreisen in die Türkei. Immer wieder werden österreichische Staatsbürger ohne ersichtlichen Grund festgenommen. Aktuell befindet sich der österreichische Journalist Max Zirngast in türkischer Haft. Ihm wird von Seiten der Erdogan-Regierung "Terrorunterstützung" vorgeworfen, weil Zirngast öfters über die politische Situation der Kurden im Südosten der Türkei berichtete. (hos)