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Wiener FH: Schlechtere Note ohne Binnen-I

Heute Redaktion
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"Ich würde auch die beste Arbeit, die nicht geschlechterneutral formuliert ist, mit einem Fünfer benoten", gesteht ein Professor der Wiener Fachhochschule gegenüber der "Kleinen Zeitung". Ein Einzelfall? Keineswegs! Studenten, die das Binnen-I nicht benutzen, bekommen eine schlechtere Note, erklärt Rektor Andreas Breinbauer die Gepflogenheiten des Hauses.

"Ich würde auch die beste Arbeit, die nicht geschlechterneutral formuliert ist, mit einem Fünfer benoten", gesteht ein Professor der Wiener Fachhochschule gegenüber der "Kleinen Zeitung". Ein Einzelfall? Keineswegs! Studenten, die nicht benutzen, bekommen eine schlechtere Note, erklärt Rektor Andreas Breinbauer die Gepflogenheiten des Hauses.

Konkret geht es um das Wiener Berufsförderungsinstitut (BFI). Das Kollegium habe laut Bericht beschlossen, dass Studenten Bachelor- und Masterarbeiten in geschlechterneutraler Form - also mit Binnen-I - abfassen müssen. Wer sich weigert oder dies vergisst, bekommt Abzüge von zehn bis 100 Punkten und damit in jedem Fall eine schlechtere Note, auch wenn die Prüfungsarbeiten sonst fehlerfrei und korrekt sind.
Scheinbar regt sich unter den Studenten selbst Widerstand, denn besonders jenen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, würde die Regelung besonders schwer fallen. Und einige Kollegen dürften es noch ernster mit dem Thema nehmen, wie laut "Kleine" ein Professor erklärt, der Arbeiten ohne Binnen-I generell negativ bewerte.

Letzteres lehnt wiederum der Rektor ab: Es wäre ein "Systemfehler", Arbeiten rigoros nur nach formalen und nicht inhaltlichen Gründen schlechter zu bewerten. Kurios bei dem Thema: Erst kürzlich lehnte das Normungsinstitut , weil es zur Verwendung keinen Konsens gebe.