Österreich

Wiener Fiaker müssen auf Schnellstrasse ausweichen

Viele Wiener Fiakergespanne müssen über die Obere Donaustrasse zum Stephansplatz gondeln. Dabei kommt es oft zu gefährlichen Szenen.

Heute Redaktion
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Vielen unserer Lesereportern ist es bereits aufgefallen: Fiakergespanne schleichen mit leicht erhöhter Schrittgeschwindigkeit über die Untere- und Obere Donaustrasse (Leopoldstadt) Richtung City. Entlang des Kanals gondeln dutzende Wägen bis zur Salztorbrücke, biegen dort ab und steuern über die Marc-Aurel-Strasse den Standplatz am Stephansplatz an (Siehe Grafik).

Gefährlicher Engpass

Oft bis zu drei Wägen blockieren fast stehend den Individualverkehr auf der Durchzugsstrasse (B227), gefährliche Ausweichmanöver und Notbremsungen gehören zur Tagesordnung. Verzweifelt versuchen die Kutscher jede Parkbucht zu nützen, um den Stau hinter sich ein wenig aufzulösen. Aber was ist der Grund für das Verkehrsrisiko?

Umbau am Stephansplatz blockiert

Der derzeitige Umbau des Stephansplatzes nötigt die Fuhrwerker aus dem Prater und Simmering, einen rund zweieinhalb Kilometer langen – gefährlichen – Umweg zu nehmen. Denn die Zufahrt zum Dom ist nur mehr über den Donaukanal möglich; - im Normalfall steuern die Kutschen über die Landstrasser Hauptstrasse oder der Marxergasse den Ring an.

Angst um Wägen und Kutscher

Fiakerunternehmer Johann Trampusch aus Simmering sieht in dieser Regelung schlicht „eine Katastrophe", denn die Pferde würden durch schnell fahrende und schneidende Fahrzeuge extrem gefährdet. Der erboste Kutscher: „Ich habe jeden Tag Angst um meine Wägen und das Personal. Dort spielen sich gefährliche Szenen ab!" Allerdings nicht mehr lange, wie „Heute" in Erfahrung brachte.

Nur noch zwei Wochen

Aus der Vertretung der Fuhrwerksunternehmer heißt es, dass die Blockade beim Stephansplatz nur mehr bis zum 15. Juli dauern würde: „Dann können wir reduziert aber doch wieder über die Schulerstrasse (Innere Stadt) zufahren." Allerdings mit einem „Cut" für die Anzahl der Fuhrwerke, die zum Standplatz beim Dom dürfen. Denn der soll in Zukunft von 24 auf nur 12 Standplätze reduziert werden.