Österreich

Wiener Frühchen müssen nach NÖ ausweichen

Im SMZ Süd können seit Monaten keine Frühchen betreut werden. Die Intensivbetten sind gesperrt, weil es an Personal fehlt.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: picturedesk.com

"Heute.at" berichtete bereits darüber: Im Kaiser-Franz-Josef-Spital (SMZ Süd) werden seit Mitte Oktober keine Früh- und Risikoneugeborenen mehr betreut. Es fehlt an Kinderärzten.

Damals versprach der Krankenanstaltenverbund (KAV), dass Personalausfälle laufend ausgeschrieben und die Ausbildung innerhalb des KAV forciert würden.

Situation heute

Diese Maßnahmen haben offenbar noch nicht gegriffen. Wie der "Kurier" berichtet, müssen Mütter mit Frühgeburten nun sogar schon in andere Bundesländer ausweichen, weil es in der Stadt nicht genügend Kapazitäten gibt. Ursprünglich wollte man die Station Ende des Jahres wieder eröffnen, doch die Sperre dauert an. Wie lange, ist noch unklar.

Die Zeitung berichtet von einem Beispiel am 14. Dezember 2018, wo um 2 Uhr morgens eine Frau mit Schmerzen und Blutungen ins Krankenhaus Hietzing eingeliefert wurde. Sie war in der 30. Schwangerschaftswoche, zehn Wochen vor ihrem eigentlichen Geburtstermin.

Doch die dortige Station hat keine Intensivbetten für Frühchen, auch in den Wiener Neonatologie-Abteilungen war alles besetzt. Besonders bitter: Das neue Mutter-Kind-Zentrum im Kaiser-Josef-Spital (SMZ Süd) wurde erst 2016 nach einem 160 Millionen Euro teuren Umbau eröffnet - und kann nun aus Personalmangel nicht voll genutzt werden.

Kommt öfter vor

Die Frau musste schließlich nach Sankt Pölten gebracht werden. Der KAV bestätigte gegenüber dem "Kurier" den Vorfall. Zu diesem Zeitpunkt seien überall Frauen mit Risikogeburten behandelt worden, zwei Babys waren sogar in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Auch umgekehrt komme es vor, dass neonatologische Notfälle aus Niederösterreich in Wien behandelt werden, betont man. Dass Frühchen wegen Engpässen in andere Bundesländer gebracht werden, kann vorkommen, wie es heißt. Die Situation im SMZ Süd macht die Sache aber natürlich nicht besser. (red)