Wien

Wiener fuhr Teenager nieder, "dann putzte er sein Auto"

Ein Autofahrer knallte in einen 15-Jährigen, der flog zwei Meter durch die Luft. Doch statt dem Verletzen zu helfen, reinigte der Mann sein Auto.

Christian Tomsits
Senilja D. (48) will Gerechtigkeit für ihren Sohn <em>(kleines Bild)</em>, der von einem Autofahrer verletzt wurde.
Senilja D. (48) will Gerechtigkeit für ihren Sohn (kleines Bild), der von einem Autofahrer verletzt wurde.
Helmut Graf/privat

Völlig allein gelassen fühlt sich Wienerin Senilja D. Die 48-Jährige verlor im Frühsommer ihren Mann (54), der tragisch an einem Multi-Organversagen nach schwerer Covid-Infektion verstarb. Wenige Wochen danach wurde ihr Sohn (15) am helllichten Tag in Wien-Rudolfsheim von einem Auto niedergefahren. Doch die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen gegen den 90-jährigen Unfallverursacher nun ein.

Bub zwei Meter durch die Luft geschleudert

Am 27. Juli hatte ihr 15-jähriger Sohn eine Torte gekauft, dann die Schweglerstraße überquert. "Er schaute nach links und nach rechts, doch dann schoss ihn ein Auto ab. Der Fahrer hatte überhaupt nicht reagiert", so die Mutter unter Tränen zu "Heute". Der Teenager flog nach dem Aufprall zwei Meter durch die Luft, schlug bewusstlos am Boden auf. Der Mann wollte danach einfach weiter fahren, doch zum Glück hinderte ihn eine Zeugin daran.

"Bis die Polizei und Rettung kamen, leistete der Mann meinem Buben nicht einmal Erste Hilfe, sondern nahm stattdessen eine Lappen und wischte Tortenreste von seinem Wagen", erzählt sie entsetzt. Ihr 15-Jähriger landete mit einem Schädel-Hirn-Trauma und Prellungen auf der Intensivstation, leidet bis heute unter den Folgen des Unfalls. "Er zog sich sehr stark zurück und redet kaum noch", ist die Mutter verzweifelt.

"Ich verstehe es nicht warum mein Fall einfach eingestellt wurde", sagt das Opfer zu "Heute". – "Alles hätte sehr schlimm enden können." Auch weil der Unfall dem Lenker offenbar nicht leid getan habe, will der 15-Jährige, dass der Mann zur Rechenschaft gezogen wird oder zumindest nicht mehr weiter Autofahren darf.

Juristin Astrid Wagner will nicht, dass der schwere Unfall völlig ohne Konsequenzen bleibt.
Juristin Astrid Wagner will nicht, dass der schwere Unfall völlig ohne Konsequenzen bleibt.
Sabine Hertel

Star-Anwältin fordert Konsequenzen

Auch Advokatin Astrid Wagner will das Ende der Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Unfallfahrer ohne Angabe von Gründen so einfach nicht hinnehmen.

In einem Brief forderte die bekannte Anwältin die Behörde nun auf, die Einstellung des Verfahrens zu begründen. "Es kann nicht sein, dass man in Wien einfach so einen Minderjährigen niederführt und das am Ende gar keine Konsequenzen hat", findet sie und fordert nun Gerechtigkeit für das Opfer.

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