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Wiener Gericht erlaubt Auslieferung: Firtasch festge...

Heute Redaktion
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Das Oberlandesgericht Wien hat die Auslieferung des ukrainischen Oligarchen Dmytro Firtasch an die USA am Dienstag für zulässig erklärt. Die Entscheidung liegt nun beim Justizminister.

Das Oberlandesgericht Wien hat die Auslieferung des ukrainischen Oligarchen Dmytro Firtasch an die USA am Dienstag für zulässig erklärt. Kurze Zeit später wurde der Geschäftsmann in der Bundeshauptstadt festgenommen.
In erster Instanz hatte das Landesgericht Wien im April 2015 die Auslieferung des ukrainischen Oligarchen noch als nicht zulässig erachtet, da das US-Ansuchen "auch politisch motiviert" sei. Das Oberlandesgerichts gab nun grünes Licht für die Auslieferung. Die endgültige Entscheidung obliegt nun dem Justizminister. Das Oberlandesgericht sah dies nun anders. Neben österreichischen waren bei Gericht auch unzählige internationale Medien anwesend.

Dmytro Firtasch war am 13. März 2014 auf Grundlage eines US-amerikanischen Haftbefehls in Wien-Wieden verhaftet worden. Nach Bezahlung einer Rekordkaution von 125 Millionen Euro, für die ein russischer Geschäftsmann aufkam, war Firtasch auf freien Fuß gesetzt worden. Er hielt sich seitdem in Wien auf und wurde jetzt nach dem Gerichtsbescheid festgenommen.

USA und Spanien verlangen Auslieferung

US-Ankläger werfen Firtasch vor, zwischen 2006 und 2010 Schmiergeld in Millionenhöhe über Konten in den USA an indische Politiker gezahlt zu haben. Es ging dabei um Lizenzen für ein Titan-Minenprojekt. Der Deal kam jedoch nicht zustande, Firtasch bezeichnete die Vorwürfe als "völlig absurd". Seit November 2016 verlangt auch ein spanischer Staatsanwalt seine Auslieferung – laut der Madrider Tageszeitung "El Pais" geht es um Geldwäsche und organisierte Kriminalität. 

Dmytro Firtasch machte sein beträchtliches Vermögen im Gashandel, der Chemie-Industrie sowie Medienunternehmen. In der Ära des von den Maidan-Protesten gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch war er einer der einflussreichsten Männer der Ukraine.