Szene
Wiener Geschichten
Land: A, Genre: Stadtbild
Es lebe der Zentralfriedhof und seine Jubilare. Gerhard Rehak, arbeitet bereits seit mehr als 25 Jahren als Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof. Durch die langjährige Tätigkeit auf dem 2,5 Quadratkilometer großen Areal kann der Totengräber mittlerweile seine ganz eigenen "Wiener Geschichten" erzählen. So ist Rehak vom steigenden Wohlstand der Wiener Gesellschaft überzeugt, der sich für ihn in Form der immer schwerer werdenden Verstorbenen bemerkbar macht. Am Zentralfriedhof finden im Durschnitt zehn Bestattungen pro Tag statt, darunter sind auch sogenannte Armenbegräbnisse. In so einem Fall kommt es nicht selten vor, dass Diakon Otmar Gindl der einzige ist, der den Verstorbenen auf seinem letzten Weg begleitet Sehr lebendig, aber in einer ungewohnten Funktion, zeigt sich das Wiener Ernst Happel-Stadion: 25.000 Besucher blicken gespannt auf die Mitte des Platzes, aber die Zuseher führt nicht ein Fußballspiel sondern eine Massentaufe der Zeugen Jehovas dorthin. Einmal im Jahr treffen sich Mitglieder der Religionsgemeinschaft aus ganz Europa in Österreichs größtem Stadion, um durch die Taufe neue Mitglieder aufzunehmen, gemeinsames Beten und Singen inklusive. Angesichts von Temperaturen um die 30 Grad kämpfen viele Besucher mit Kreislaufproblemen. Hinter den Kulissen steht deshalb ein Ärzte- und Sanitäter-Team zur Verfügung - auch sie sind allesamt Zeugen Jehovas, um sicherzustellen, dass die genauen Vorgaben, die für die Religionsgemeinschaft in punkto medizinischer Versorgung gelten, eingehalten werden. Direkt neben dem Ernst-Happel-Stadion, im Wiener Stadionbad, zeigen die heißen Temperaturen ebenfalls ihre Auswirkungen. An heißen Sommertagen suchen bis zu 12.000 Bewohner der Bundeshauptstadt in einer der größten Badeanlagen Europas Abkühlung, doch die Hitze steigt so manchem Besucher zu Kopf. So muss Bademeister Jürgen Lanz einschreiten als mit einer Gruppe junger Männer der Übermut durchgeht und sie neben einem Becken zu Rangeln beginnen. Das Schlichten von Handgreiflichkeiten ist für die Bademeister keine Seltenheit und so werden sie mittlerweile sogar von Securities unterstützt, die mit wachsamem Auge ihre Runden in dem Freibad ziehen.