Wien

Wiener gibt 183.520 Euro für dieses Stück Papier aus

So viel wurde für Briefmarken in Österreich noch nie gezahlt! Ein Sammler sicherte sich zum Rekordpreis ein einzigartiges Stück heimischer Geschichte.

Clemens Pilz
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Diese Briefmarken erzielten ein Rekordergebnis.
Diese Briefmarken erzielten ein Rekordergebnis.
classicphil

Es ist kleiner als ein A5-Zettel, aber viel mehr wert als sein Gewicht in Gold: Ein Dokument mit fünf Briefmarken aus dem Jahr 1851 wurde am Freitag beim Wiener Auktionshaus "classicphil" um 183.520 Euro versteigert. Es handle sich dabei um ein ganz besonderes Stück österreichischer Geschichte, erklärt Geschäftsführer Matthias Fukac.

Das Papier gehe auf eine Anweisung des Handelsministeriums unter Kaiser Franz Joseph zurück. "Damals wurde nach einer zuverlässigen Methode gesucht, Briefmarken zu entwerten und ein Wiederverwenden auszuschließen", so Fukac. Der Bogen sei 1851 bei Versuchen der Generalpostdirektion mit Stempeln und Farbe entstanden und sei eines von nur zwei bekannten Dokumenten, das sämtliche Marken der damaligen Zeit (von einem Kreuzer bis neun Kreuzern) enthält. "Die Lösung für das Problem fand man dann übrigens 1854. Aus Lampenruß, Eisensulfid und Tierfett wurden Farben entwickelt, die sich von einer Briefmarke nicht entfernen lassen, ohne sie zu zerstören."

Marken werden immer beliebter

Der Handel mit Briefmarken und Papieren erfahre momentan einen Boom, sagt Fukac. "Viele Menschen suchen derzeit nach alternativen Wertanlagen wie Teppichen oder historischen Dokumenten", so der Experte. International seien Millionenbeträge für Briefmarken keine Seltenheit. "Sie sind auch deshalb als Investment beliebt, weil sie einfach zu lagern sind. Ein Büchlein mit Marken um 20 Millionen passt problemlos in ein Fach im Banksafe."

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