Österreich

Wiener in Favoriten von Schläger (17) totgeprügelt

Heute Redaktion
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Was erst wie ein Unfall ausgesehen hatte, dürfte nun zum Mordfall werden. Ein Mann (46) wurde mit einer stark blutenden Wunde am Kopf in einem Stiegenhaus in der Rotenhofgasse in Wien-Favoriten gefunden. Kurze Zeit später verstarb er im Krankenhaus. Nun nahm die Polizei einen Mordverdächtigen fest.

Bereits am 25. Mai um 01.10 Uhr wurde die Polizei verständigt, weil in dem Stiegenhaus eine bewusstlose, männliche Person lag. "Der Mann hatte eine stark blutende Wunde am Kopf, neben ihm lag ein Stahlrohr. Aufgrund der Spurenlage wurde der Anschein erweckt, dass der Mann gestürzt und mit dem Kopf gegen das Rohr gestoßen war", erklärte Polizeisprecherin Regina Steyrer.

Der Mann erlitt ein Schädelhirntrauma und Verletzungen im Gesichtsbereich. Einen Tag nach dem Zwischenfall erlag das Opfer seinen schweren Verletzungen. Kurz darauf meldete sich ein Freund (46) des Opfers bei der Polizei und gab dem vermeintlichen Unfall eine dramatische Wende. Der Bekannte sagte aus, dass der Verstorbene und er Anfang April Zeuge einer Körperverletzung waren und damals gegen die Angreifer aussagten.

Rache für Aussage?

Der 46-Jährige gab weiter an, dass er vermute, dass die Beschuldigten der Körperverletzung nun auch Schuld am Tod seines Bekannten haben, da sie ihm schon einmal Schläge wegen seiner Zeugenaussage angedroht hatten. Kevin T. (17) und Herbert B. (29) wurden durch Beamte des Landeskriminalamtes zu dem Vorfall befragt. Sie gestanden, dass es auf der Straße zu einem Streit zwischen ihnen und dem Verstorbenen gekommen war.

Im Verlauf des Streits schlug T. mit der Faust auf sein Opfer ein, so dass dieses in dem Hauseingang zu Sturz kam. Anschließend habe der 17-Jährige mit dem Fuß auf den Verletzten eingetreten. Die beiden bemerkten zwar, dass das Opfer stark blutete, hätten dieses jedoch liegengelassen und wären davongelaufen. T. wurde in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert, B. wegen unterlassener Hilfeleistung auf freiem Fuß angezeigt.