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Wiener in Trauer: "Nach 40 Stunden verstummte Stimme"

Vier Verwandte des Wiener Studenten Ahmed A. sind unter den 19.000 Toten. Ein Familienmitglied rief noch 40 Stunden um Hilfe – vergeblich.

Christian Tomsits
Der Wiener Jus-Student Ahmed spricht über das Erdbeben in seiner Heimat.
Der Wiener Jus-Student Ahmed spricht über das Erdbeben in seiner Heimat.
privat

"Ich wachte seltsamerweise viel früher als sonst auf, las ,Erdbeben in der Türkei'. Da ist mir gleich das Herz in die Hose gerutscht", erinnert sich Ahmed A. aus Wien im "Heute"-Gespräch. Noch Montag in der Früh sollte dem 23-Jährigen das immense Ausmaß der Katastrophe klar werden. Der Wiener Jus-Student hat seine Wurzeln in der südtürkischen Kleinstadt Antakya, die nahe des Epizentrums liegt.

Ahmeds Verwandte beim Aufräumen.
Ahmeds Verwandte beim Aufräumen.
Getty Images, privat

"Meine Mutter rief ihre dort lebende Cousine an, die unter Tränen erklärte, dass sie und ihr Mann es zwar rechtzeitig nach draußen geschafft hatten, aber vier Mitglieder unserer Familie, darunter ein fünfjähriges Mädchen, leider verschüttet wurden", sagt Ahmed. Unter den Trümmern hörte man stundenlang noch die schwachen Hilferufe einer Verwandten. Doch niemand konnte die Verschüttete rechtzeitig retten. "Nach 40 Stunden verstummte ihre Stimme für immer", trauert Ahmed. Er bittet nun, "für die Türkei und für Syrien zu spenden"

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    In der Türkei und in Syrien kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Erdbeben.
    In der Türkei und in Syrien kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Erdbeben.
    REUTERS