Österreich

Wiener IS-Mama will zurück nach Österreich

Heute Redaktion
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Eine 20-jährige Wienerin, die sich vor vier Jahren mit ihrem Mann der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) anschloss, sitzt derzeit mit ihrem Kind in kurdischer Haft.

Vor vier Jahren reiste eine heute 20-jährige Wienerin mit ihrem Mann nach Syrien, um sich dort der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) anzuschließen. Nun, nachdem der IS in Syrien von der kurdisch-arabischen Allianz SDF vernichtend geschlagen wurde, sitzt sie wie tausende andere Ausländer in kurdischer Haft.

Der Wiener Top-Anwalt Wolfgang Blaschitz vertritt die 20-Jährige und will sie sowie ihr zweijähriges Kind im Auftrag ihrer Familie zurück nach Wien holen. Die jüngsten Berichte, laut denen die Frau es ablehne, nach Österreich zurückzukehren, würden auf "Missverständnissen" und "unzureichender Kommunikation" basieren, so der Anwalt.

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) hatte Anfang des Monats mitgeteilt, dass weder die Wienerin selbst zurückkehren wolle, noch solle das Kind zurückgeholt werden. Damit sei der Fall "einmal erledigt", betonte Kneissl damals. Blaschitz widerspricht dem. Er sei dabei, "alles für ihre Rückkehr auf Schiene zu bringen", sagte er gegenüber "Heute.at".

Bei Rückkehr droht Prozess

Im Fall einer Rückkehr droht der jungen Mutter ein Verfahren wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Grundsätzlich ist Österreich rechtlich verpflichtet, österreichische Staatsbürger zurückzunehmen.

Sobald eine Person in den Militärdienst eines fremden Landes eintritt, verliert sie grundsätzlich die österreichische Staatsbürgerschaft und somit den konsularischen Schutz. Würde die Person mit Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft jedoch staatenlos werden, kann diese laut Gesetz nicht aberkannt werden.

(hos)