Österreich
Wiener Islamzentrum soll ausgebaut werden
Weil kein Platz mehr im Gebetshaus verfügbar ist, soll dieses jetzt erweitert werden. Der geplante zwölf Meter hohe Anbau erregt die Gemüter der Grätzelbewohner.
Seit Jahren platzt das Islamische Zentrum in Wien-Floridsdorf zum wichtigen Freitagsgebet aus allen Nähten. Regelmäßig müssen die vielen Gläubigen aus Platznot in einem Zelt im Innenhof untergebracht werden – das soll sich jetzt ändern.
Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, ist jetzt ein umfassender Ausbau der Anlage geplant. Vier neue Gebetsräume und ein Ausstellungsbereich sollen in dem geplanten zwölf Meter hohen Anbau unterkommen. In letzterem soll über die Geschichte des Islamzentrums informiert werden. Immerhin: Jedes Jahr würden rund 11.000 Besucher jedes Jahr die Anlage besichtigen, heißt es in dem Bericht weiter.
Den Anrainern stößt der Ausbau offenbar sauer auf. Schon jetzt sei "vor allem ab Freitagmittag einiges los". Die Lärmbelästigung sei jetzt schon enorm, so der Tenor einiger Siedlungsbewohner. "Das Zentrum ist schon jetzt groß genug", so andere gegenüber der "Krone".
"Man hört kein deutsches Wort mehr"
"Ich bin hier im Grätzel geboren, doch die Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten stimmt mich wirklich traurig. Während der religiösen Veranstaltungen bekommt man keinen Parkplatz in der Umgebung. Außerdem hört man kein deutsches Wort mehr", klagt etwa Werner Ognar (71).
"Wir werden auch weiter den Dialog zwischen den Religionen fördern", tritt der Pressesprecher des Islamzentrums, Salim Mujkanovi, den Bedenken entgegen. Und auch seitens Bezirksspitze sieht man dem Projekt offenbar positiv entgegen. Man sei bereits vorstellig geworden, aber eine offizielle Bauverhandlung hätte es noch keine gegeben, so Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ). Die Pläne würden sich innerhalb des möglichen Rahmens der Flächenwidmung bewegen.
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(red)